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12:20 Uhr, 30.10.2012

Hitachi mit Gewinnrückgang - Übernahme von Horizon

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London/Tokio (BoerseGo.de) – Das japanische Konglomerat Hitachi mit Sitz in Tokio hat seine Zahlen für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres 2012/13 mitgeteilt. Demnach musste das 1910 gegründete und in der Elektronik- und Maschinenbaubranche tätige Unternehmen sowohl einen starken Gewinn- als auch einen Umsatzrückgang hinnehmen.

Der Nettogewinn brach deutlich um 24,9 Milliarden Yen auf 23,1 Milliarden Yen ein. Im Vorjahresquartal wurde noch ein Nettogewinn von 48 Milliarden Yen generiert. Das operative Ergebnis wurde mit 100,03 Milliarden Yen angegeben. Der Umsatz sank gleichzeitig um 8 Prozent im Jahresvergleich auf 2,23 Billionen Yen.

Begründet wurde der Rückgang unter anderem mit der weltweiten Konjunkturabkühlung, der europäischen Staatsschuldenkrise und dem jüngsten Territorialkonflikt zwischen Japan und China der zu einem Boykott japanischer Produkte führte.

Im Ausblick auf das gesamte Geschäftsjahr 2012/13 (per Ende März) rechnet Hitachi mit einem Nettogewinn von 200 Milliarden Yen und einem Umsatz von 9 Billionen Yen. Das operative Ergebnis wird von Hitachi unverändert mit 480 Milliarden Yen erwartet.

Außerdem teilte Hitachi am heutigen Dienstag mit, dass es das britische Joint Venture Horizon Nuclear Power von E.ON und RWE übernehmen wird.

Horizon Nuclear Power wurde im Januar 2009 von den beiden deutschen Versorgern als Joint Venture in Großbritannien gegründet. Beide Partner wollten rund 15 Milliarden Pfund investieren um Atomkraftkapazitäten von mindestens 6 Gigawatt zu schaffen. Im März 2012 entschieden sich die Unternehmen jedoch die Pläne aufzugeben und das Joint Venture zu verkaufen. Hintergrund war die Energiewende in Deutschland in Folge der schweren Atomkatastrophe im japanischen Fukushima im Jahr 2011.

Das Transaktionsvolumen wird von Hitachi mit 696 Millionen Pfund angegeben. Durch den Deal sollen in Großbritannien bis zu 12.000 neue Arbeitsplätze durch den Bau neuer Atomkraftwerke entstehen.

Horizon beschäftigt derzeit 90 Mitarbeiter in Gloucester und arbeitet an der Entwicklung von Plänen für eine Reihe von neuen Kernkraftwerken in Wylfa auf der Isle of Anglesey und Oldbury-on-Severn in Gloucestershire. Hitachi plant mindestens zwei seiner erweiterten Siedewasserreaktoren (ABWR) an jedem Standort zu bauen.

Hitachi will eigenen Angaben zufolge rund 60 Prozent der Baukosten für die neuen Kraftwerke in Großbritannien tragen und hat bereits eine entsprechende Absichtserklärung mit Rolls Royce und Babcock International unterzeichnet. Die Transaktion soll bereits im kommenden Monat November über die Bühne gehen.

„Das Geschäft schafft bis zu12.000 Arbeitsplätze während der Bauphase und tausende dauerhafte hochqualifizierte Arbeitsplätze, sobald die neuen Kraftwerke in Betrieb sind“, zeigte sich der britische Premierminister David Cameron erfreut.

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