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06:05 Uhr, 24.11.2023

Hintergründe und Folgen des Binance-Deals

Plus: Neue Layer-2 Blast spaltet die Gemüter ++ GBTC Discount sinkt auf unter 10% ++ Raiffeisenbank geht im Januar mit Kryptoangebot live

Willkommen bei Blockstories, dem einzigen leistungssteigerndem Mittel, das über die Augen aufgenommen wird.

Unsere Themen heute:

  • 📈 GBTC Discount sinkt auf unter 10%
  • 🧐 Hintergründe und Folgen des Binance-Deals
  • 📊 Neue Layer-2 Blast: Zwischen Innovation und Casino

All eyes on DeFi, wo in den letzten Tagen die Governance-Tokens der Blue Chips Uniswap, Synthetix, MakerDAO und Lido zweistellige Zuwächse verzeichneten. Die Treiber? Im Fall der beiden erstgenannten scheint der Binance-Deal und die damit verbundene relative Stärkung dezentraler Handelsplätze ursächlich zu sein, wohingegen Maker und Lido vom Run auf die neue Layer-2 Blast profitieren (s. unsere beiden Stories).

An der ETF-Front sehen wir zum ersten Mal seit August 2021, dass der Discount des Grayscale Bitcoin Trust (GBTC) weniger als 10% beträgt. Tags zuvor hatte Grayscale eine Änderung ihres Bitcoin-Spot-ETFs eingereicht und sich mit der SEC getroffen. Rückblickend wird der GBTC-Trade als profitabelste Wette auf einen BTC-Spot-ETF eingehen.

Mit etwas Glück hätte ein BTC-Spot-ETF gestern vielleicht auch eine arme Seele davor bewahrt, 83 BTC (≈ 3,1 Millionen US-Dollar) an Gebühren für eine Bitcoin-Transaktion zu entrichten. R.I.P. Ungeachtet dessen grüßen beide Leitwährungen jeweils ungefähr vom Jahreshöchststand.

Stand: 24.11. 0:25 Uhr

  1. Österreich: In Kooperation mit Bitpanda wird die österreichische Raiffeisenbank ihren Privatkunden den Handel von Kryptowährungen anbieten. Das Angebot wird im Januar 2024 live gehen und zunächst nur für Kunden in Wien erhältlich sein.🇦🇹
  2. Hack: Am Mittwoch konnten Angreifer knapp 97 Millionen US-Dollar aus den Hot-Wallets der Kryptobörse HTX sowie der Heco cross-chain Bridge ergattern. Laut Justin Sun, einem Investor hinter HTX, werden die betroffenen Nutzer der Börse vollständig kompensiert.🥷
  3. Hack II: Die dezentrale Börse KyberSwap ist Opfer eines 50 Millionen US-Dollar schweren Hacker-Angriffs geworden. In einer onchain Nachricht kündigte der Angreifer eine baldige Aufnahme von Verhandlungen an.💱
  4. Layer-2s: Mit M2 wurde die erste Ethereum Layer-2 vorgestellt, die sowohl auf Celestia als auch Move, der Programmiersprache hinter den Layer-1 Blockchains Aptos und Sui, basiert.2️⃣

Hintergründe und Folgen des Binance-Deals

Am Dienstagabend gab US-Finanzministerin Janet Yellen bekannt, dass die weltgrößte Kryptobörse Binance gegen Geldwäschegesetze und Sanktionen verstoßen und in einem Vergleich einer Zahlung in Höhe von 4,3 Milliarden US-Dollar zugestimmt hat.

Gründer CZ muss das Unternehmen für drei Jahre verlassen und in seiner Rolle als CEO zurücktreten.

Folgend eine Auswahl der Vergehen, derer sich Binance laut Behördenunterlagen schuldig gemacht haben soll:

  • Binance soll Transaktionen im Wert von über 600 Millionen US-Dollar zwischen US-Bürgern und im Iran ansässigen Nutzern zugelassen haben.
  • Sogenannte VIP-Nutzer aus den USA wurden durch Mitarbeiter dabei unterstützt, Offshore-Gesellschaften zu registrieren, um trotz Verbot weiterhin auf der Plattform traden zu können.
  • Zu den russischen VIP-Nutzern zählte der einst weltgrößte Darknet-Marktplatz Hydra, dessen Server erst im letzten Jahr durch die Bundespolizei abgeschaltet wurden.
  • Außerdem haben Terrororganisationen wie die Hamas und Al-Qaeda Krypto-Transaktionen über Binance durchführen können, ohne dass jemals eine Verdachtsmeldung an die US-Behörden übermittelt wurde.

Neben dem eigenen Rücktritt stimmte CZ außerdem einer persönlichen Strafe in Höhe von 50 Millionen US-Dollar zu. Ihm drohen nun bis zu 18 Monate Haft.

Was bedeutet der Vergleich für Binance?

Abgesehen von CZ, bei dem abzuwarten bleibt, ob er wirklich eine Gefängnisstrafe antreten muss, scheint der Deal eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten zu sein.

Binance zahlt eine drakonische Strafe, die angesichts der Vergehen auch noch höher hätte ausfallen können, darf dafür aber in den USA tätig bleiben.

Auf der anderen Seite muss Binance für die nächsten fünf Jahre einen unabhängigen Prüfer engagieren, der die internen Compliance-Prozesse überwacht und an die US-Behörden berichtet.

Die Überwachung wird die Art und Weise, wie Binance operativ tätig ist, grundlegend verändern. Die Kryptobörse wird langsamer agieren, deutlich weniger Risiko eingehen können und striktere Onboarding-Prozesse durchsetzen müssen. Auch dass die allmächtige Gründerfigur nicht mehr operativ tätig sein wird, wird das Unternehmen verändern.

Das Unternehmen wir daher vermutlich Marktanteile verlieren, wobei Binance’ Ausgangslage mit einem Anteil am Spotmarkt von zuletzt 44% nach wie vor komfortabel ist.

Und die Folgen für den Kryptomarkt?

Binance’ enormer Marktanteil ist auch der Grund, warum der Markt mit Erleichterung auf das Urteil reagierte.

Seit Monaten hingen die behördlichen Untersuchungen wie ein Damoklesschwert über dem Kryptomarkt. Denn wenn es eine Sache gibt, die institutionelle Investoren nicht ausstehen können, dann ist es Ungewissheit.

Nun deutet alles darauf hin, dass die wichtigste Börse zwar den Sturm überstehen, gleichzeitig aber auch an Dominanz verlieren und dabei in seinen Prozessen eng von den US-Behörden überwacht wird. BlackRock gefällt das.

Privy | 18 Mio. $ | Series A : Anbieter von embedded Wallets, die die Onboarding-Erfahrung verbessern sollen.

Matr1x | 10 Mio. $ | Series A2 : NFT-Gaming-Unternehmen, das einen First-Person-Shooter für Mobilgeräte entwickelt.

Expanso | 7,5 Mio. $ | Seed : Dezentrale Rechenplattform, die es ermöglicht, Berechnungen über Daten dort auszuführen, wo sie gespeichert sind.

Zeal | Unbekannt | Unbekannt : Web3-Wallet, die kostenlose USDC Transfers auf Bankkonten ermöglichen und ihre Nutzer mithilfe von Sicherheitschecks und Transaktionssimulationen besser schützen möchte.

Quelle: Dune

Blast: Zwischen Innovation und Casino

Nur drei Tage nach der Vorstellung von Blast, einer neuen Ethereum Layer-2, haben Nutzer bereits über 340 Mio. $ auf das Netzwerk transferiert - angetrieben durch eine aggressive Marketingstrategie.

Blast ist ein optimistisches Rollup auf Ethereum, welches vom Gründer des NFT-Marktplatzes Blur entwickelt wird.

Das Netzwerk möchte sich mit folgenden Features von seinen Wettbewerbern abheben:

  • Native Renditen: Alle sich auf dem Netzwerk befindlichen ETH und Stablecoins werden per Default gestaket, wobei die dadurch erwirtschafteten Renditen automatisch an die Nutzer überwiesen werden. Zu Beginn werden dafür das Liquid-Staking-Protokoll Lido und MakerDAOs sDAI-Vault (für die Stablecoins) verwendet.
  • Umsatzbeteiligung: Entwickler werden an den Transaktionsgebühren, welche bei der Nutzung ihrer Smart Contracts entstehen, beteiligt.

Trust me, bro: Derzeit handelt es sich bei der Layer-2 technisch gesehen nicht um ein vollwertiges Netzwerk, sondern lediglich um einen Smart Contract auf Ethereum, welcher ausschließlich vom Entwicklerteam kontrolliert wird.

Einbahnstraße: Hinzu kommt, dass die Nutzer ihre “gebridgten“ Assets frühestens zum Mainnet Launch im kommenden Februar zurückerlangen können.

  • Ein Risiko, das bisher über 46.000 Wallets nicht davon abhalten konnte, in Blasts Smart Contract einzuzahlen.

Das starke Wachstum resultiert vor allem aus Blasts aggressivem Belohnungsprogramm, das Nutzer unter anderem für das Onboarding neuer Mitglieder (Stichwort Multi-Level-Marketing) mit Punkten belohnt, mit denen sie sich im Mai nächsten Jahres für einen Airdrop qualifizieren werden.

Zoom out: Trotz aller Risiken hat Blast in den letzten drei Tagen mehr TVL aufbauen können als Coinbase’ Base in seinen ersten vier Wochen. Kritiker schmeißen die Hände über den Kopf zusammen und beklagen die Verletzung der Grundideale. Andere sehen in der Go-to-Market-Strategie eine Blaupause, um im Meer aus Layer-2s hervorzustechen und Nutzer anzuziehen.

  • 📝 A Crypto Future: In diesem originellen Essay stellt der Risikokapitalgeber Compound Crypto jährliche Zukunftsprognosen bis zum Jahr 2028 auf. Dabei philosophiert er über den jeweiligen Stand der Krypto-Adoption und diskutiert Use Cases sowie potenzielle Risiken. Lesenswert!
  • 📝 Bitcoin ETF: Die Investmentfirma Pantera Capital erörtert die potenziellen Auswirkungen eines Spot-Bitcoin-ETFs auf den Kryptomarkt, zieht Vergleiche mit den Bitcoin-Futures-Listings aus dem Jahr 2017 und Parallelen zur Einführung des ersten Gold-ETFs.
  • 🎧 Krypto x AI: Ala Shaabana, Mitgründer von Bittensor – einem Netzwerk für das dezentrale Training von KI-Modellen – spricht über die zugrundeliegende Technologie sowie die Stärken und Schwächen von Bittensors Tokenmodell.

Umfrage: Blockchain-Technologie für Deutschland

W3NOW ist eine vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderte Studie, welche vom Hanseatic Blockchain Institute in Kollaboration mit Statista durchgeführt wird.

Das Ziel ist es, den Einfluss von Blockchain-Technologie auf die deutsche Wirtschaft zu untersuchen, um eine Grundlage für politische und wirtschaftliche Handelsempfehlungen bilden zu können.

Du hast beruflich mit Blockchains zu tun? Dann würden wir dich ganz lieb bitten, an der Umfrage teilzunehmen.🙂

Hier geht’s zur Umfrage

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