Herbstgutachten: Eurokrise dämpft Konjunktur
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Berlin (BoerseGo.de) - Die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Wachstumsprognose für das kommende Jahr drastisch gesenkt. Das Ifo-Institut, das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW), das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) erwarten in ihrem aktuell in Berlin vorgestellten Herbstgutachten für das kommende Jahr nur noch ein gesamtwirtschaftliches Plus von 1,0 Prozent. Noch im Frühjahr hatten die Institute einen Zuwachs von 2,0 Prozent in Aussicht gestellt. Als Haupt-Belastungsfaktor nannten die Forscher die Schulden- und Vertrauenskrise im Euroraum.
Für dieses Jahr passten die Ökonomen ihre Projektion gegenüber der Frühjahrsprognose nur leicht nach unten an, und zwar von 0,9 auf 0,8 Prozent. „Derzeit weist vieles darauf hin, dass sich die gesamtwirtschaftliche Expansion gegen Jahresende abschwächt“, schreiben die Konjunkturexperten. Die deutsche Wirtschaft dürfte „mit geringer Dynamik in das kommende Jahr hineingehen“, heißt es weiter. Schließlich leide die konjunkturelle Entwicklung nach wie vor unter Anpassungsprozessen, die seit dem Platzen der Immobilienblase in den USA vor fünf Jahren immer noch Auswirkungen zeigen.
Mit Blick auf den gesamtwirtschaftlichen Haushalt zeigen sich die Institute optimistischer: Die zuletzt kräftig sprudelnden Steuereinnahmen werden nach Einschätzung der Experten einen positiven Effekt auf die deutschen Staatsfinanzen haben. Weder 2012 noch 2013 wird es demnach ein gesamtwirtschaftliches Defizit geben. In diesem Jahr rechnen die Fachleute sogar mit einem Mini-Plus von 0,1 Prozent der Wirtschaftsleistung. Am Arbeitsmarkt erwarten die Forscher im kommenden Jahr kaum noch Verbesserungen. Daher dürfte die Arbeitslosenquote in diesem Jahr und auch im kommenden Jahr bei 6,8 Prozent liegen.
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