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11:06 Uhr, 08.03.2016

Herber Rückschlag für Chinas Wirtschaft

Überraschend lahm entwickelte sich der chinesische Außenhandel im Februar und signalisiert damit zugleich einen schwachen Welthandel.

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Peking (Godmode-Trader.de) - Chinas Außenhandel steckt in einer tiefen Krise. Die Umsatzerlöse der chinesischen Exporteure sind im Februar so stark gefallen wie seit vielen Jahren nicht mehr. Sie seien um 25,4 Prozent auf 126,2 Milliarden US-Dollar gesunken, teilte die Zollverwaltung in Peking mit. Es war der stärkste Rückgang seit Mai 2009. Gerechnet wurde zuvor nur mit einem Minus von durchschnittlich 12,5 Prozent. Im Januar waren die Exporte um 11 Prozent zurückgegangen. Demgegenüber gaben die Importe von Waren im Februar in der Jahresrechnung um knapp 14 Prozent nach. Der Überschuss im Handel mit dem Ausland belief sich damit auf einen Gegenwert von 32,6 Milliarden US-Dollar. Das sind rund 46 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Auffällig ist die Entwicklung bei den Ausfuhren in die ASEAN-Region. Diese brachen im zurückliegenden Februar um 33,4 Prozent ein, nach minus 17,9 Prozent im Januar. In die USA verschickte China 23,1 Prozent weniger Waren, nach zuvor minus 11,2 Prozent. Auch die Nachfrage vom wichtigen Handelspartner EU schwächelte mit minus 19,8 Prozent im Februar weiter.

Der Einbruch beim Export zeigt, wie schwer es Chinas Regierung angesichts des stockenden Welthandels hat, die eigenen Wachstumsziele zu erreichen. Ohne den kurzfristigen Konjunkturimpuls vom Außenhandel wird man im Reich der Mitte verstärkt auf die Binnennachfrage setzen müssen. Entsprechend ist mit umfangreichen fiskalischen Maßnahmen zu rechnen, wie die NordLB erwartet. Zum Auftakt des laufenden Nationalen Volkskongresses hat die politische Führung darauf hingewiesen, mehr Schulden machen zu wollen.

Auf dem Nationalen Volkskongress hat sich das Land auch zu einem neuen Wachstumsmodell bekannt: So soll die Bedeutung der Exporte abnehmen. Das Land will künftig auf innovative Unternehmen und einen starken Dienstleistungssektor setzen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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