Heraeus erwartet weiterhin hohe Goldpreise bis 2026

Die Edelmetallhändler von Heraeus prognostizieren für das kommende Jahr einen anhaltenden Preisanstieg beim Gold. Haupttreiber sind die Nachfrage durch Zentralbanken und die Aussicht auf sinkende Zinsen in den USA. Nach einem starken Anstieg 2025 sehen die Experten jedoch eine Marktüberhitzung und erwarten Anfang 2026 eine Konsolidierungsphase, bevor der Preisanstieg weitergeht.

"Wir erwarten für 2026 den Goldpreis in einer Spanne von 3.750 bis 5.000 US-Dollar je Unze", sagte Henrik Marx, Leiter Edelmetallhandel bei Heraeus Precious Metals. Zuletzt erreichte der Goldpreis in London ein Rekordhoch von 4.381 Dollar je Unze.

Die Zentralbanken dürften weiterhin ihre Reserven in Gold anlegen, was die Nachfrage hochhält. Allerdings hat der hohe Goldpreis die Nachfrage bereits gebremst, und es wird erwartet, dass das Wachstum 2026 langsamer verläuft. In den letzten drei Jahren haben Zentralbanken jährlich über 1.000 Tonnen Gold zu ihren Reserven hinzugefügt, eine Marke, die im kommenden Jahr möglicherweise nicht erreicht wird.

Die Spekulation auf sinkende Zinsen und höhere Inflation in den USA bleibt ein Preistreiber. Da Gold keine Zinsen abwirft, verstärkt die Aussicht auf fallende Zinsen die Nachfrage. Der hohe Goldpreis könnte jedoch die Nachfrage nach Goldschmuck bremsen, während bei ETFs noch Wachstumspotenzial besteht.

Ähnlich wie beim Gold ist auch der Silbermarkt nach einer starken Entwicklung heiß gelaufen. Eine Konsolidierungsphase könnte bevorstehen, und stärkere Kursschwankungen als bei Gold sind zu erwarten. Sollte der Goldpreis weiter steigen, dürfte Silber folgen. "Für den Silberpreis erwarten wir im kommenden Jahr eine Bandbreite von 43 bis 62 Dollar je Feinunze", heißt es im Jahresausblick von Heraeus.