Analyse
07:45 Uhr, 04.07.2022

HELLOFRESH – Bernstein vergibt erneut eine Klatsche

Nachdem sich in der Vorwoche noch die Analysten der Deutsche Bank und von Barclays bullisch für die Hellofresh Aktie gegeben hatten, vergibt Bernstein heute Morgen wieder eine Klatsche für das Papier.

Erwähnte Instrumente

  • HelloFresh SE
    ISIN: DE000A161408Kopiert
    Kursstand: 31,550 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • HelloFresh SE - WKN: A16140 - ISIN: DE000A161408 - Kurs: 31,550 € (XETRA)

Die Analysten vergeben ein klares „Underperform“ Rating und sehen dabei zahlreiche Punkte, warum die Aktie auch künftig schlechter als der Markt laufen sollte. Dabei treffen die Argumente der Analysten auf knallharte Gegenwehr anderswo, denn Bernstein sieht einige Dinge kritisch, die andere sogar loben.

Wo hakt es?

Vorbereitete Kochboxen, so Bernstein, kämen zwar den Verbrauchern in der heutigen Zeit entgegen, doch seien sie letztlich keine echte Konkurrenz für den klassischen Lebensmitteleinzelhandel. Daher dürften sie sich nicht wie der Einzelhandel in einer Krise weitgehend behaupten können, frei nach dem Motto gegessen wird immer, sondern sich einer sinkenden Nachfrage konfrontiert sehen.

Der Analyst William Woods sieht zudem deutlich steigende Kapitalkosten bei dem Kochboxen-Anbieter, und die Aktie erscheine im Branchenvergleich teuer.

Erst vergangene Woche äußerte sich hingegen die Deutsche Bank deutlich bullischer zu der Aktie, nachdem man ein Gespräch mit dem Management geführt hatte. Hellofresh sei zuversichtlich, der Inflationswelle standzuhalten und die Prognosen seien nicht in Gefahr, so die Bank. Zudem seien die Bewertungskennziffern ungerechtfertigt niedrig. Der Markt sei zwar herausfordernd, aber die Probleme hätte das Unternehmen im Griff.

Fazit: Eine technische Einschätzung der Lage finden interessierte Leser bei meinem Kollegen Thomas May. Teilweise kann ich die Argumente von Bernstein schwer nachvollziehen. Auch ich halte die Bewertung für mittlerweile eher moderat. Auf welchen Branchenvergleich sich die Analysten beziehen ist mir eher ein Rätsel, da es neben Hellofresh praktisch keinen nennenswerten Anbieter mehr gibt. Das Papier ist interessant und gehört zumindest auf die Watchlist.

Jahr 2021 2022* 2023e*
Umsatz in Mrd. EUR 5,93 7,58 8,78
Ergebnis je Aktie in EUR 1,47 1,31 1,96
Gewinnwachstum -10,88 % 49,62 %
KGV 21 24 16
KUV 0,9 0,7 0,6
PEG neg. 0,3
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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