Kommentar
10:00 Uhr, 29.10.2020

Hedgefondsmanager: Die Blase ist geplatzt!

Der US-Aktienmarkt wird sein Hoch vom 2. September vorerst nicht mehr überschreiten, glaubt der Hedgefondsmanager David Einhorn. Die Blase sei geplatzt und nach der US-Präsidentschaftswahl drohten katastrophale Zustände, sagt der Gründer von Greenlight Capital.

Erwähnte Instrumente

  • Nasdaq-100
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  • Amazon
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  • Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 11.142,76 Pkt (NASDAQ)
  • Amazon - WKN: 906866 - ISIN: US0231351067 - Kurs: 3.162,780 $ (NASDAQ)
  • Netflix Inc. - WKN: 552484 - ISIN: US64110L1061 - Kurs: 485,950 $ (NASDAQ)
  • Synnex Corp. - WKN: 250815 - ISIN: US87162W1009 - Kurs: 132,900 $ (NYSE)
  • ams-OSRAM AG - WKN: A118Z8 - ISIN: AT0000A18XM4 - Kurs: 19,355 Fr (VTX)
  • NCR Voyix Corp - WKN: 919692 - ISIN: US62886E1082 - Kurs: 19,600 $ (NYSE)

US-Technologieaktien befinden sich in einer gigantischen Blase und diese Blase ist vermutlich bereits geplatzt. Diese These vertritt der Hedgefondsmanager David Einhorn im Bericht seiner Hedgefondsgesellschaft Greenlight Capital für das dritte Quartal.

"Unsere Arbeitshypothese, die möglicherweise widerlegt wird, lautet, dass der 2. September 2020 der Gipfel war und die Blase bereits geplatzt ist", heißt es in dem Schreiben. Am 2. September hatten die US-Indizes S&P 500 und Nasdaq 100 ihr letztes Allzeithoch erreicht. Technologieaktien hatten zu den großen Gewinnern der Corona-Krise und den Treibern der Erholung gehört. So steht der Nasdaq-100-Index aktuell rund 28,5 Prozent höher als Ende 2019.

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Einhorn führt in seinem Text zehn Argumente an, die dafür sprechen, dass sich der Markt in einer Blase befindet und verweist unter anderem auf den Boom bei Börsengängen, die "außergewöhnlichen Bewertungen" vieler Technologieunternehmen und die hohe Marktkonzentration einiger Einzelwerte und Branchen. So machen die fünf größten Unternehmen rund 20 Prozent des S&P 500 aus und die Technologiebranche insgesamt kommt inzwischen auf 28 Prozent im dem Index.

Auch die "verstärkte Beteiligung von Privatanlegern, die sich scheinbar auf die Namen mit der besten Performance konzentrieren", "unglaubliche Handelsvolumina bei spekulativen Instrumenten wie wöchentlichen Call-Optionen und wertlosen Stammaktien", sowie den "parabolischen Anstieg" zum jüngsten Höchststand führt Einhorn als Argumente an, warum sich der Markt in einer Blase befindet.

Einhorn befürchtet zudem schwere gesellschaftliche Auseinandersetzungen und Verwerfungen nach der anstehenden US-Präsidentschaftswahl, was den Markt zusätzlich belasten könnte. Die Wahl könnte "zu den gefährlichsten Zeiten abgesehen von Krieg in der modernen amerikanischen Geschichte zählen", schreibt Einhorn. Ein "Sturm" aus gesellschaftlichen Problemen wie Ungleichheiten, Gewalt und Forderungen nach sozialem Wandel könnte nach der Wahl explodieren, so Einhorn. Dies gelte unabhängig davon, welche Seite die Wahl gewinne.

Wegen seiner Sichtweise hat Einhorn offenbar auch die Short-Wetten seines milliardenschweren Hedgefonds ausgeweitet. "Wir haben unser Shortbook entsprechend angepasst, einschließlich des Hinzufügens eines neuen Blasen-Korbs von insbesondere zweitrangigen Unternehmen und jüngster Börsengänge, die zu bemerkenswerten Bewertungen gehandelt werden", schreibt Einhorn. Berichten zufolge wettete Einhorn bereits in der Vergangenheit auf fallende Kurse bei Highflyer-Aktien wie Amazon und Netflix.

Zugleich ist Einhorn im dritten Quartal auch neue "mittelgroße" Long-Positionen eingegangen. In seinem Schreiben nennt Einhorn neue Long-Positionen beim IT-Unternehmen Synnex, beim österreichischen Sensorhersteller ams und beim Geldautomatenhersteller NCR.

Auch wenn manche Argumente überzeugend klingen, sollte man die Ausführungen von Einhorn vielleicht nicht überbewerten. Denn bereits Anfang 2016 hatte Einhorn vor dem Platzen einer Blase am US-Aktienmarkt gewarnt, die Kurse waren anschließend aber weiter in die Höhe geschossen. "Offensichtlich haben wir uns geirrt", schreibt Einhorn nun zur früheren Fehleinschätzung. Mit seiner bärischen Sichtweise hat Einhorn in den vergangenen Jahren viel Geld verloren. Im laufenden Jahr hat Greenlight Capital ein Minus von 16,1 Prozent bis Ende September verbucht, nach bereits deutlichen Verlusten in den Jahren 2019 und 2018.


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  • Market Impact
    Market Impact

    Bin 95% investiert 😎

    16:15 Uhr, 01.11. 2020
  • thomas84
    thomas84

    jihaaaa

    19:49 Uhr, 29.10. 2020
  • thomas84
    thomas84

    morgen im daxl 10980

    19:49 Uhr, 29.10. 2020
  • mariahellwig
    mariahellwig

    Das da eine Blase vorhanden ist, bestreiten wohl die wenigsten. Die abenteuerlichen Bewertungen von Akiten wie Zoom oder Tesla auch nicht. Ob das aber immer zu einem Knall führen muss, ist doch alles andere als gesichert. Und wetten würde ich schon gar nicht drauf...

    12:20 Uhr, 29.10. 2020
    1 Antwort anzeigen
  • Floyd Pepper
    Floyd Pepper

    Danke für den letzten Absatz. 😀

    10:33 Uhr, 29.10. 2020
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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