Hedgefonds: Leverage nähert sich Rekordhoch
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Die Portfolios der US-Hedgefonds waren Anfang Mai 2013 so stark gehebelt wie zuletzt im Juni 2007, kurz bevor der Kollaps des US-Immobilienmarktes begann. Das geht aus einem Bericht der US-Großbank Bank of America hervor. Das sogenannte Leverage der Hedgefonds, gemessen an der NYSE Margin Debt, kletterte auf 380 Milliarden Dollar und blieb damit nur rund eine Milliarde Dollar unter dem Allzeithoch aus dem Jahr 2007.
Einer separaten Mitteilung der NYSE zufolge stieg die durchschnittliche NYSE Margin Debt allerdings bereits im April 2013 auf 384,4 Milliarden Dollar, womit das Rekordhoch von 381,4 Milliarden Dollar aus dem Juni 2007 überschritten wurde.
Leverage ist die englische Bezeichnung für den Hebeleffekt. Hedgefonds spekulieren nicht nur mit ihrem Eigenkapital, sondern nehmen zusätzliche Kredite auf, um damit Spekulationen einzugehen. Der Indikator NYSE Margin Debt misst die Verschuldung von Investoren gegenüber ihren Brokern an der New York Stock Exchange (NYSE). Kaufen Hedgefonds vermehrt Aktien "auf Pump", so erhöht sich die NYSE Margin Debt.
In "guten Zeiten" kann durch ein hohes Leverage der Gewinn der Hedgefonds deutlich gesteigert werden. Entscheidend ist dabei, dass die Zinskosten für das Fremdkapital unter der Gesamtkapitalrendite des Portfolios liegen. Steigen allerdings die Zinskosten auf ein Niveau über der Gesamtkapitalrendite oder sinkt die Gesamtkapitalrendite unter die Zinskosten, so kann ein stark gehebelter Hedgefonds leicht in eine finanzielle Schieflage geraten. Vor der Finanzkrise war auch das Leverage der US-Investmentbank Lehman Brothers sehr hoch. Zudem wurden langfristige Investments durch kurzfristige Kredite finanziert, was ebenfalls als gefährlich eingestuft wird.
Oliver Baron
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