Hat TPP noch eine Chance?

New York/ Lima (Godmode-Trader.de) - Der designierte US-Präsident Donald Trump hat sich vor dem Wochenende mit Japans Ministerpräsident Shinzo Abe in New York zu Gesprächen getroffen. Trump empfing Abe m Trump Tower, seinem Firmensitz in New York, zu einem rund 90-minütigen Abe sagte vor Journalisten. Es sei ein sehr offenes Gespräch gewesen, das in einer sehr warmen Atmosphäre“ stattgefunden habe. Zum genauen Inhalt machten die Beteiligten zunächst keine Angaben.

Für Japan steht viel auf dem Spiel. Es geht um die künftigen wirtschaftliche Beziehungen unter einem Präsidenten Trump, die Zukunft des japanisch-amerikanischen Sicherheitspakts und die Kosten für die Stationierung von US-Truppen in Japan. Außerdem stellt sich die Frage, ob die USA Japan weiterhin bei seinen Konflikten mit China um umstrittene Gebiete im Ostchinesischen Meer unterstützen werden.

Die größte Sorge Tokios gilt aber dem Freihandelsvertrag TPP. Trump hatte den Freihandelsvertrag der Pazifik-Anrainerstaaten im Wahlkampf als „schlechten Deal“ abgelehnt. Abe organisierte seinen Besuch in New York als Teil seiner Reise zum Gipfeltreffen der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC), das in der peruanischen Hauptstadt Lima stattfand. Eines der wichtigsten Themen dort war die Transpazifische Partnerschaft (TPP). Für Japan könnte sich eine neue Chance eröffnen, TTP doch nicht formal in Kraft treten zu lassen. Auf der Konferenz hat sich der scheidende US-Präsident Barack Obama noch einmal für TPP eingesetzt. Obama warnte Trump davor, das Freihandelsabkommen aufzukündigen. „TPP ist ein Plus für die amerikanische Wirtschaft, für Arbeitsplätze und für Arbeiterrechte“, sagte er. Das Freihandelsabkommen werde den Einfluss der USA in Asien stärken, betonte er. Womöglich könnten die USA mit einer gewissen Verzögerung TPP doch noch umsetzen, so wie Barack Obama es mit einem Freihandelsvertrag zwischen den USA und Südkorea handhabte.

Das Abkommen war 2015 beschlossen worden und ist das bisher größte Freihandelsabkommen der Welt. Es umfasst die USA, Australien, Brunei, Kanada, Chile, Japan, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, Peru, Singapur und Vietnam. Die USA haben mit den TPP-Staaten ein Handelsvolumen von rund 1.600 Mrd. US-Dollar, 40 Prozent ihres Außenhandels.