Hat die Lehman-Pleite uns alle gerettet?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- VerkaufenKaufen
- VerkaufenKaufen
John Gubert, ehemaliger Custody Chief der HSBC, spricht mit dem "Global Custodian" über die Finanzkrise, die mit der Pleite von Lehman Brothers ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte. Dabei bringt er eine bisher nicht in den Medien diskutierte These über die Tatsache an, dass Lehman Brothers von der US-Regierung damals nicht gerettet wurde.
Gubert vertritt die Meinung, dass bei einer Rettung von Lehman Brothers andere Großbanken wie Goldman Sachs, Morgan Stanley und Merrill Lynch bedroht gewesen wären. "Ganz einfach, der Markt war in dieser Stimmung", erklärt der ehemalige Banker. Alles sei eine Frage der Psychologie gewesen. Die Regierung sei nach der Pleite eingesprungen und habe weitere Pleiten sehr effizient verhindern können, was aber nicht an den immensen Summen gelegen habe, die dabei verwendet wurden. Vielmehr hätten die Maßnahmen die Wahrnehmung des Marktes verändert, von "alles geht den Bach runter" zu "wir befinden uns in einer Krise".
"Was bedeutete, die Menschen sahen wieder einen Ausweg für Morgan Stanley, Goldman Sachs, vielleicht für Merrill Lynch und auch für die Bank of America oder Barclays."
Damals erwartete man die baldige Pleite von Barclays und andere Banken: "Wenn Sie heute auf den Aktienkurs schauen, ist das kaum zu glauben", betont Gubert. "Es war ausschließlich ein psychologischer Schub, den man gebraucht hat."
Hätte man Lehman nicht pleite gehen lassen, wäre es nicht möglich gewesen, diesen psychologischen Schub zu erzeugen, führt Gubert fort. Seiner Meinung nach hätte dies zu weiteren Pleiten geführt, die letztendlich in einer Abwärtsspirale geendet hätten, die man nicht mehr hätte aufhalten können.
Sehen Sie das komplette Interview hier
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.