Hannover Rück hält trotz "Katastrophen-Jahr" an Gewinnzielen fest
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Monte Carlo/ München (BoerseGo.de) – Der Rückversicherer Hannover Rück rechnet nach diesem „Katastrophen“-Jahr mit steigenden Preisen im Rückversicherungsgeschäft. "Wir erwarten für 2012 eine weiterhin positive Entwicklung der Rückversicherungsprämien", sagte Vorstandschef Ulrich Wallin beim Branchentreffen "Rendez-Vous de Septembre" am Montag in Monte Carlo. Der Anstieg dürfte bei 3 bis 8 Prozent liegen. Der positive Trend gelte nicht nur für Katastrophenversicherungen in den betroffenen Regionen, die bereits in den vergangenen Monaten teilweise um die Hälfte teurer wurden. Ob sich diese Entwicklung fortsetzt, hängt nach Einschätzung der Hannover Rück vom Verlauf der noch laufenden Hurrikan-Saison ab.
Nach Wallins Auffassung dürfte auch die aktuelle Schuldenkrise zu höheren Preisen in der Rückversicherung beitragen. Wegen der Probleme an den Finanzmärkten sei es schwierig, ausreichend Kapitalerträge zu erzielen. Daher müssten die Rückversicherer im eigentlichen Versicherungsgeschäft Geld verdienen und bei der Preisfindung Disziplin üben. Versicherer kämpfen längerem mit extrem niedrigen Zinsen für vermeintlich sichere Anlagen wie Bundesanleihen oder US-Staatspapiere. Durch die niedrigen Erträge aus diesen Anlagen sinken die Einnahmen aus Kapitalanlagen. An seinem Gewinnziel für das laufende Jahr hält der Vorstand dennoch unverändert fest. Der Überschuss soll weiterhin 500 Millionen Euro erreichen.
Die Japan-Katastrophe, US-Tornados und das Beben in Neuseeland haben der Branche ein herbes Geschäftsjahr inklusive Milliardenbelastungen beschert. Hurrikan "Irene“ etwa kostet die Hannover Rück eigenen Angaben zufolge einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag. Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re befürchtet für „Irene“ laut seinem Vorstandsmitglied Torsten Jeworrek Belastungen in niedriger dreistelliger Millionen-Euro-Höhe. Diese Kosten beinhalteten Spezial-Erstversicherungsaktivitäten und seien netto und vor Steuern veranschlagt, sagte Jeworrek dem Tagesspiegel am Samstag. Insgesamt dürften die „Irene“-Schäden für die Versicherungsbranche nach Einschätzung der Munich Re rund sieben Milliarden Dollar betragen.
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