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17:16 Uhr, 23.08.2018

Handelsstreit mit China: USA zündeln weiter

Nach US-Angaben sind am heutigen Donnerstag 279 neue Güter aus China mit zusätzlichen Einfuhrzöllen belegt worden. Das chinesische Handelsministerium kritisierte das Vorgehen und legte daraufhin eigene Sonderzölle unmittelbar auf.

Washington (Godmode-Trader.de) - Der Handelsstreit zwischen den USA und China spitzt sich trotz Verhandlungen zur Beilegung des Konflikts weiter zu. Beide Seiten setzten am Donnerstag zusätzliche Sonderzölle im Volumen von je 16 Milliarden Dollar auf Waren des jeweils anderen Landes in Kraft.

Nach US-Angaben sind 279 Güter aus China betroffen, darunter Halbleiter, Chemikalien, Plastik, Motorräder und Elektroroller. Das chinesische Handelsministerium kritisierte das Vorgehen und legte daraufhin eigene Sonderzölle unmittelbar auf. Gezielt wird dabei unter anderem auf Benzin, Autos, Stahl und Medizintechnik aus den Vereinigten Staaten. China hatte zuvor bereits angekündigt, bei neuen amerikanischen Zöllen im ähnlichem Umfang „Vergeltung“ zu üben.

Am Mittwoch wurden wieder Verhandlungen zwischen beiden Seiten gestartet, allerdings auf untergeordneter politischer Ebene: Eine chinesische Delegation unter der Leitung des stellvertretenden Handelsministers Wang Shouwen wollte sich in Washington mit Finanzstaatssekretär David Malpass treffen und eine Entspannung im Handelskonflikt anstreben. Präsident Donald Trump hatte bereits verlauten lassen, dass man für die Gespräche einen langen Atem benötige. Die Regierung der USA stört sich an dem hohen Handelsdefizit mit China. Trump wirft Peking vor, seine Währung zu manipulieren, um eigene Exporte künstlich zu verbilligen.

Wirtschaftswissenschafter können der Politik von US-Präsident Trump wenig Positives abgewinnen. Laut einer aktuellen Umfrage der National Association for Business Economics (NABE) sind 91 Prozent der Befragten der Ansicht, dass die aktuellen Zölle und die Androhung weiterer Handelsbeschränkungen „ungünstige Folgewirkungen“ auf die US-Wirtschaft haben werden. Ungefähr zwei Drittel erwarten außerdem negative Auswirkungen, wenn sich die USA aus dem nordamerikanischen Freihandelsabkommen mit Mexiko und Kanada zurückziehen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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