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16:49 Uhr, 20.07.2018

Handelsstreit mit China: Trump zieht weitere Giftpfeile aus dem Köcher

Trump zeigte sich in einem Interview entschlossen, auf alle Importe aus China Zölle zu erheben. „Wir sind eine lange Zeit von China abgezockt worden“, sagte er. „Ich möchte ihnen keine Angst einjagen, ich möchte, dass es ihnen gut geht, ich mag wirklich Präsident Xi, aber das (der Handel) war sehr unfair."

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Washington/ Peking (Godmode-Trader.de) - Im US-Handelsstreit mit China stehen die Zeichen auf eine weitere Eskalation. US-Präsident Donald Trump drohte damit, Zölle auf chinesische Importe im Wert von 500 Mrd. Dollar zu erheben. Im Fernsehsender CNBC sagte er mit Blick auf das Handelsdefizit mit China: „Die USA liegen gewaltig zurück.“ Er sei „bereit, bis 500 zu gehen“. Da die Vereinigten Staaten im vergangenen Jahr Waren im Wert von 505,5 Mrd. Dollar aus China importierten, bedeutete das faktisch, dass sämtliche Einfuhren aus China mit Zöllen belegt werden.

Trump zeigte sich in einem Interview entschlossen, auf alle Importe aus China Zölle zu erheben. „Wir sind eine lange Zeit von China abgezockt worden“, sagte er. „Ich möchte ihnen keine Angst einjagen, ich möchte, dass es ihnen gut geht, ich mag wirklich Präsident Xi, aber das (der Handel) war sehr unfair."

Die Vereinigten Staaten haben derzeit bereits chinesische Importe im Wert von 50 Mrd. Dollar mit Zöllen belegt, woraufhin China gegen US-Einfuhren in gleicher Höhe Strafzölle verhängte. Trump hatte bereits in der Vergangenheit mit weiteren Zöllen gedroht, sollte China nicht sein Verhalten im Umgang mit geistigem Eigentum ändern.

Die in der Volksrepublik ansässigen US-Unternehmen sehen nun große Gefahren, dass der Streit zu einem veritablen Handelskrieg ausarten könnte. „Es gibt keine Gewinner in einem Handelskrieg", sagte der Präsident der Amerikanischen Handelskammer, William Zarit, der Deutschen Presse-Agentur in Peking. US-Geschäftsleute in China seien sehr besorgt. „Fast 80 Prozent der befragten Mitglieder sagten, dass Zölle ihre Arbeit in China in gewissem Maße beeinträchtigen könnten, auch wenn noch nicht gesagt werden kann, in welchem Maße."

Die US-Unternehmen in China hofften, dass sie nicht zum Ziel chinesischer Vergeltung würden, bereiteten sich aber auf das Schlimmste vor, so Zarit. Noch laufe keine Kampagne gegen US-Unternehmen in China, sagt der Wirtschaftsprofessor Huang Weiping von der Pekinger Volksuniversität. „Aber wenn der Handelskrieg richtig ausbricht, ist es möglich“. Hang Weiping sorgt sich auch um den reibungslosen Handelsablauf. „Natürlich werden globale Lieferketten beschädigt. Die Grundlage ist Vertrauen, und Trump hat dieses Vertrauen bereits gebrochen.“

Derweil hatte Trump einen weiteren Giftpfeil im Köcher. Er warf Peking und der EU Manipulation mit Wechselkursen vor. „China, die Europäische Union und andere haben ihre Währungen manipuliert“, twitterte er. Außerdem erwähnte er die niedrigen Leitzinsen dort, während in den USA die Zinsen stiegen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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