Nachricht
09:01 Uhr, 29.05.2013

Häufchen Elend Commerzbank? Der Dax-Abstieg droht

Erwähnte Instrumente

Frankfurt (BoerseGo.de) - Der Commerzbank droht laut einem Bericht des „Handelsblatts“ ein weiterer Rückschlag: der Abstieg aus der Königsklasse des Deutschen Aktienmarkts, dem Dax. Vielleicht schon bei der Index-Überprüfung Anfang September könnte das passieren, spekuliert das Blatt. Sollte der Kurs bei gleichbleibendem Anteil an frei handelbaren Aktien unter den aktuellen Bezugspreis der Kapitalerhöhung von 4,50 Euro fallen, werde es kritisch. Dies habe Silke Schlünsen vom Wertpapierhaus Close Brothers Seydler berechnet. „GEA oder Brenntag stünden nach aktuellem Stand dann als mögliche Nachrücker bereit“, zitiert die Zeitung die Analystin. Die Commerzbank sei zu einem Zockerpapier geworden, sagte auch Michael Seufert, Analyst der NordLB, dem Handelsblatt. Die Aktie gelte als Tummelplatz für Hedge-Fonds.

Viele Experten schieben Vorstandschef Martin Blessing die Schuld in die Schuhe. Er sei aufgrund nicht eingehaltener Versprechen für die eingetretene Unsicherheit verantwortlich, die sich im flackernden Aktienkurs bemerkbar mache. So habe Blessing seine Versprechen mehrfach nicht eingehalten: Eine Dividende, die er ankündigte, sei nicht ausgezahlt worden, frühere Gewinnziele seien wieder einkassiert worden. In den Augen vieler Investoren stehe und falle die Zukunft damit, ob Blessing nun Vertrauen zurückgewinnen könne, schreibt die Zeitung.

Trotz der jüngsten Kapitalerhöhung im Umfang von 2,5 Milliarden Euro bestehen auch an der finanziellen Ausstattung, sprich der Stabilität der Bank weiter Zweifel. So drehte die Ratingagentur Standard & Poor's (S & P) am Dienstag erneut die Bonitäts-Schraube nach unten: Sie senkte die Kreditwürdigkeit der Bank um eine Stufe auf „A“. S & P fürchte, dass die schwache Konjunktur in Europa das Geldhaus noch stärker belastet und den Abbau von Kreditrisiken erschwert, zitiert das Blatt die Bonitätswächter. „Wir erwarten, dass die Commerzbank mehr Zeit braucht, ihr aktuell unausgewogenes Geschäftsmodell umzubauen“, schrieb S & P.

Kaum ein Experte traut der Commerzbank, die mit Steuerzahlergeldern gerettet wurde und an der der Staat künftig noch etwa 17 Prozent hält, derzeit die Trendwende zum Positiven zu. Dem Datendienstleister Bloomberg zufolge empfehlen nur 18 Prozent der Analysten die Aktie zum Kauf. 38 Prozent raten zum Verkauf.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

Mehr Experten