Kommentar
13:25 Uhr, 27.03.2020

Corona-Krise: Gute Neuigkeiten für Anleger

Man mag es kaum glauben, aber es gibt auch gute Neuigkeiten, insbesondere für Anleger.

Anleger sind immer noch tief verunsichert. Dabei gibt es inzwischen mehrere gute Neuigkeiten. Der Virus breitet sich in vielen Ländern weiterhin aus. Einige Länder haben die Lage allerdings weitgehend unter Kontrolle. Die Zahl der Neuinfektionen sinkt deutlich. In Europa gelten die strengeren Maßnahmen in den meisten Ländern erst seit relativ kurzer Zeit. Der Höhepunkt liegt daher noch vor uns.

Erst zwei Wochen nach Einschränkung der Bewegungsfreiheit ist mit dem Peak der täglich neuen Fälle zu rechnen. Da viele Regierungen lange gezögert haben, kann man in den meisten europäischen Ländern erst Ende März oder Anfang April mit einer Abflachung der Kurve rechnen. So langsam kommt das Licht am Ende des Tunnels jedoch näher.

Das wird sich auch auf die Gemüter der Anleger positiv auswirken. Ohnehin können Anleger wieder zuversichtlicher in die Zukunft blicken. Wer natürlich nur die nächste Stunde oder die nächste Woche im Blick hat, dürfte gestresst sein und vor lauter Angst und Panik nicht mehr wissen, wo vorne und hinten ist.

Wer ein längeres Zeitfenster vor Augen hat, nämlich mehrere Jahre und nicht Tage, kann wieder etwas optimistischer sein. Der Aktienmarkt war bis zum Beginn der Korrektur drastisch überbewertet. Die hohen Zuwachsraten der letzten Jahre haben zu einem Exzess geführt. Es war klar, dass die zukünftigen Zuwachsraten daher geringer ausfallen würden.

Der Exzess wird nun korrigiert und aufgrund der Bewertung wissen wir wie viel Rendite im Durchschnitt pro Jahr in den nächsten zehn Jahren zu erwarten ist (Grafik 1). In den letzten Jahren lag die tatsächliche Rendite über der prognostizierten. Wenn das der Fall ist, übertreibt der Markt.


Jetzt wird die Übertreibung abgebaut. Wir wissen nicht, ob der Markt nun auch nach unten übertreiben wird. Wir wissen aber aus der langjährigen Erfahrung, dass wir über die kommenden zehn Jahre mit Renditen im mittleren einstelligen Bereich rechnen können.

Das konnten wir vor zwei Monaten nicht, weil die Rendite der letzten Jahre viel zu hoch war. Es ließ sich ableiten, dass der S&P 500 bis Ende der 20er Jahre auf maximal 4.000 Punkte steigen würde. An dieser Zahl hat sich nichts geändert. Nun ist aber das Anfangsniveau ein ganz anderes. Wenn wir also in 10 Jahren zurückblicken wird die jährliche Rendite höher sein als noch vor zwei Monaten als der Markt deutlich höher stand.


Ob es bereits jetzt eine Trendumkehr nach oben gibt, kann man schwer sagen. Bärenmarktrallyes wie wir sie in den letzten Tagen erlebt haben, geben häufig den falschen Eindruck von einem Boden.

Nach dem langen Bärenmarkt zur Jahrtausendwende kam es 2003 zu einer Bewertung die der heutigen gleicht (Grafik 2). Es ist also nicht vollkommen abwegig „demnächst“ mit einem Boden zu rechnen. Würde der Markt auf die Bewertung von 2009 sinken, müsste dieser vom jetzigen Niveau noch 30 % fallen.

Für Anleger wäre das ein Traum. Doch schon auf dem aktuellen Kursniveau darf man wieder mit durchschnittlich 6 % Rendite pro Jahr über die nächsten 10 Jahre rechnen. Für all diejenigen, die Jahre anstatt von Tagen im Blick haben, ist das nicht schlecht.

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73 Kommentare

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  • midgard
    midgard

    Drucksache 17/12051

    eigentlich war doch alles bekannt. Siehe: Deutscher Bundestag – Drucksache 17/12051 Anhang Risikoanalyse Bevölkerungsschutz Bund - Pandemie durch Virus „Modi-SARS“, eine Studie aus dem Jahr 2012, da steht genau drin was kommt (siehe ab Seite 55). Wundert euch noch irgendwas?

    https://dipbt.bundestag.de/dip...

    08:43 Uhr, 30.03. 2020
    1 Antwort anzeigen
  • Rocco Gräfe
    Rocco Gräfe Technischer Analyst und Trader

    Aussage Herr Hoose:

    https://www.godmode-trader.de/artikel/corona-virus-wundermittel-vitamin-c,8236329

    Ein Faktencheck als Gegenpol.

    http://archive.is/CRv6K

    Ausdrücklich bitte nicht mit Spritzen experimentieren!

    Tipp: Beim Thema bleiben für das man Fachmann ist.

    22:12 Uhr, 29.03. 2020
    1 Antwort anzeigen
  • Tüskendör
    Tüskendör

    Herr Hoose - entdecken Sie jetzt ihre soziale Ader ? Oder wollen Sie sich in Gefahr begeben aus Anlegersicht erneut zur falschen Zeit auf das falsche Pferd zu setzen?

    Nahe der ATH sprachen Sie noch von "wie Grippe, Vitamine und Sport". Ich denke wir haben die Tiefs noch nicht gesehen. Richtig. Doch aus Börsensicht sind "weiße Schwäne" zunehmend wahrscheinlich. Gamechanger könnten sein:

    a) wir nehmen Medikament xy ungetestet

    b) wir nehmen Medikament xy prophylaktisch

    c) wir haben ein supi Medikament

    d) wir nehmen Impfstoff xy prophylaktisch

    e) wir haben einen supi Impfstoff

    Ich finde Sie posten ziemlich zyklisch, hoffentlich handeln Sie anders, so wie es der Wortsinn von "antizyklischer Börsenbrief" erwarten ließe....

    Bleiben Sie gesund.

    P.S. Ihr anti-sozialer Held und Ihre Bastion gegen den Sozialismus hat gerade ein privates Unternehmen dazu verdonnert Beatmungsgeräte zu bauen (ich sage ausdrücklich nicht, das die Maßnahme falsch ist, es steht mir nicht zu drüber zu urteilen) https://www.swr.de/swraktuell/...

    Andererseits: Trigema bastelt vorauseilend. Daimler und Co. zeigen sich kooperativ. Möglicherweise erweist sich eine freie, soziale Marktwirtschaft für solche Situationen als nicht die allerschlechteste Lösung.

    18:01 Uhr, 29.03. 2020
    2 Antworten anzeigen
  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    In den Armenvierteln Rios wächst die Angst vor einem flächendeckenden Corona-Ausbruch Nachdem die Stadtverwaltung der brasilianischen Millionenmetropole in der vergangenen Woche den ersten Coronavirus-Fall in einem Armenviertel gemeldet hatte, veröffentlichte die Stadtverwaltung eine aktualisierte Bilanz mit Fällen in weiteren Favelas. "Wer in einer Favela wohnt, hat kein Wasser, um die Hände zu waschen", sagte Gabriela Anastácia von dem Observatório das Favelas. "Wer in einer Favela wohnt, kann sich nicht sozial distanzieren, weil er mit fünf, sechs, neun Personen zusammenwohnt." Daten des Brasilianischen Instituts für Geografie und Statistik IBGE zufolge haben mehr als 30 Millionen Brasilianer keinen Zugang zur allgemeinen Wasserversorgung, mehr als zwölf Millionen leben in Unterkünften mit mehr als drei Bewohnern pro Zimmer.

    https://www.n-tv.de/panorama/1...

    17:10 Uhr, 29.03. 2020
    1 Antwort anzeigen
  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    Das noch vom Chef-Virologen der Charité:

    Tausende Tote! Virologe erwartet zweite Corona-Welle im Herbst

    Dramatischer könnten die Worte von Charité-Chefvirologe Christian Drosten kaum sein. In einer Erklärung spricht er von einer verheerenden Corona-Welle nach dem Sommer und warnt schon jetzt vor "vielen Toten".

    "Im Moment ist meine Einschätzung mehr, dass wir doch eine direkt durchlaufende Infektionswelle bekommen. Das heißt, wir müssen damit rechnen, dass ein Maximum von Fällen in der Zeit von Juni bis August auftreten wird", sagte Drosten in einem NDR-Podcast.

    https://www.news.de/panorama/8...

    16:55 Uhr, 29.03. 2020
    1 Antwort anzeigen
  • Andreas Hoose
    Andreas Hoose

    Aus China kommen leider weniger gute Neuigkeiten: Dort wird jetzt vor einer zweiten Infektionswelle gewarnt.

    https://deutsche-wirtschafts-n...

    Auch in Südkorea steigt der Zahl der Erkrankungen überraschend wieder an.

    Man achte ab jetzt besonders auf Äußerungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO)...

    16:42 Uhr, 29.03. 2020
  • BB Utz
    BB Utz

    Wenn ich jetzt einsteige und es nochmal 50%

    runtergeht, Brauch ich 100%

    Gewinn um erst wieder bei den Einstandskursen anzukommen,🤠

    16:17 Uhr, 29.03. 2020
    1 Antwort anzeigen
  • thunderbird
    thunderbird

    Aus Investorensicht bin ich der Ansicht USA hat noch nicht fertig -30 % wäre natürlich Traum

    Sehen wir in Dax die nochmal 8150 oder vielleicht 7500 ?

    13:38 Uhr, 29.03. 2020
    1 Antwort anzeigen
  • Egomichel
    Egomichel

    Ich denke, es wird auch zukünftig an den Börsen Kurse geben, Indizes, Aktien, Metalle und demnächst bestimmt auch Yoga!

    22:05 Uhr, 28.03. 2020
  • Siegfried75
    Siegfried75

    Man sollte sich den EW Count vom Herrn Tiedje zu Dax & Dow ansehen. Danach wurde im Februar die Welle 5 auf einer sehr sehr hohen Wellenebene abgeschlossen. Das passt perfekt auch zu meinem eigenen Count, wonach der Superzyklus seit 1932 und auch der Große Superzyklus nun zu Ende sind. Eine riesige Korrekturwelle dürfte folgen, preislich und vermutlich auch zeitlich. Das Ziel auf der Unterseite können wir uns heute noch gar nicht ausdenken, das übersteigt das menschliche Vorstellungsvermögen. Aber es würde mich nicht überraschen, wenn es weit unterhalb des Tiefs von 2009 liegen wird.

    Japan oder Zimbabwe? Die Frage ist nicht leicht zu beantworten, aber mein Gefühl sagt Japan. Wenn die meisten bald arbeitslos sind und von der Stütze leben müssen, werden sie auch nicht großartig Geld ausgeben können. Und der Ölpreis untermauert diese These. Ohne steigenden Ölpreis keine Inflation.

    21:46 Uhr, 28.03. 2020
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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