Größere Korrektur an den Aktienmärkten unwahrscheinlich
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Den Haag (GodmodeTrader.de) - Eine Kombination aus einer verbesserten Anlegerstimmung, niedrigen Positionierungen und einer positiven Preisdynamik macht eine größere Korrektur an den Aktienmärkten von mehr als zehn Prozent relativ unwahrscheinlich. Dies gilt umso mehr, da die Fundamentaldaten der Unternehmen stark sind. Das hat die zurückliegende Berichtssaison für das zweite Quartal 2018 in den USA wieder eindrucksvoll bewiesen, wie Patrick Moonen, Chefstratege Multi Asset bei NN Investment Partners (NNIP), in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Die Makrodaten deuteten zudem auf eine Konsolidierung auf einem gesunden Niveau hin, die Politik der großen Zentralbanken sei graduell und vorhersehbar und China treffe Maßnahmen, um den Rückgang des Wirtschaftswachstums sowie die negativen Folgen der US-Handelspolitik auszugleichen. Kleinere Kursschwankungen, die kürzlich durch Verkäufe der sogenannten FAANG-Aktien wie Facebook und Netflix ausgelöst worden seien, seien nicht relevant genug, um den Gesamtmarkt aus dem Gleichgewicht zu bringen. Zumal sie gezeigt hätten, dass Anleger ihre Hausaufgaben gemacht hätten, um die relative Qualität dieser Unternehmen richtig einzuschätzen, heißt es weiter.
„Einige Marktbeobachter sehen die aktuellen Ereignisse rund um die FAANG-Aktien als Auftakt einer größeren und breiteren Marktkorrektur. Das sehen wir nicht so, denn in den vergangenen Wochen haben wir hauptsächlich eine Verbesserung der Marktdynamik gesehen. Das ändert natürlich nichts an der Tatsache, dass in bestimmten Marktsegmenten wie den FAANG-Aktien, in der die Positionierung extrem hoch ist, größere Korrekturen auftreten können und werden, wenn sich die Anlegereinschätzung ihnen gegenüber ändert“, so Moonen.
Auf absehbare Zeit sehe er jedoch keine Auswirkungen auf andere Marktsegmente. Dennoch habe man bei NNIP die Allokation in US-Aktien zugunsten von Aktien aus Schwellenländern reduziert. Mit anderen Worten: Man habe die Allokation teilweise von einer relativ teuren in eine relativ günstige Region verlagert. Europäische Aktien habe man nach wie vor neutral gewichtet, heißt es weiter.
„Insgesamt halten wir eine breite Korrektur bei riskanten Anlageklassen für unwahrscheinlich. Aber natürlich werden wir geringere Wachstumserwartungen und damit einhergehend eine Schwäche riskanter Anlagen sehen, wenn sich der Handelskonflikt zwischen den USA und den großen Handelspartnern verschärft. Die jüngsten Zahlen der Auftragseingänge der deutschen Industrie waren schwach“, so Moonen.
Andererseits habe das Treffen zwischen Trump und Juncker gezeigt, dass die Entwicklung der Handelsspannungen in beide Richtungen gehen könne. „Eine Eskalation der Handelsbeziehungen ist jedenfalls nicht unser Hauptszenario. Dennoch kann es in einigen überfüllten und Momentum-getriebenen Marktsegmenten zu deutlichen Korrekturen kommen. Diese Segmente versuchen wir zu umgehen, indem wir unsere Fundamentalanalyse um eine Analyse des Anlegerverhaltens ergänzen und so den quantitativen Ansatz mit qualitativen Erkenntnissen ergänzen”, so Moonen.
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