Griechenland wieder im Ausnahmezustand?
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Investoren flüchten wieder aus Griechenland. Vor wenigen Wochen noch konnte sich Griechenland zu etwas über 4% frisches Geld an den Märkten besorgen. Inzwischen ist die Rendite 10 jähriger Staatsanleihen wieder auf über 7% gestiegen. Rein charttechnisch wäre damit der Weg frei bis 12%.
Eigentlich ist das kaum vorstellbar, dass Griechenland das Geld vor Wochen noch hinterher geschmissen wurde und jetzt Investoren wieder flüchten. Vor lauter Anlagenotstand und Renditesuche konnte es Anlegern nicht riskant genug sein. Zudem wurde angenommen, dass notfalls die EZB einspringt. Diese Sicherheit scheinen Anleger nun nicht mehr wahrzunehmen. Was ist da passiert?
Neuen Umfragen zufolge hat die Oppositionspartei Syriza einen 6,5% Vorsprung auf die Partei mit den meisten Stimmen bei den letzten Wahlen. Eine Umfrage ist jetzt natürlich keine Wahl. Auch wenn Syriza theoretisch die nächste Wahl gewinnen könnte ist die nächste Parlamentswahl noch ein Weilchen hin. Vor 2016 sollte finden keine planmäßigen Wahlen statt. Allerdings: das Parlament wählt Anfang 2015 einen neuen Präsidenten. Dieser muss mit einer 2/3 Mehrheit gewählt werden.
Kommt es bei diesen Wahlen zu keinem schnellen Ergebnis oder einem Patt, dann könnten früher oder später Forderungen nach Neuwahlen kommen und Neuwahlen auch durchgeführt werden. So wäre es möglich Ende März 2015 Neuwahlen zu haben. Syriza könnte die Wahlen gewinnen, eine Regierung bilden, die den bisherigen Kurs nicht weiter trägt und relativ rasch für einen Austritt aus dem Euro sorgt.
Das hat Investoren in den vergangenen Wochen massiv verschreckt. Aktien sinken, Renditen steigen. Das erinnert schon wieder stark an die immer wieder aufflammenden Bedenken von Investoren in den vergangenen Jahren. Seit 2013 war es ziemlich ruhig. Jetzt kommt ein bisschen akute Eurokrise wieder zurück.
Geht die Präsidentenwahl problemlos vonstatten, dann kann man als Anleger Schnäppchen aufsammeln. Geht die Wahl schief, dann könnte die Eurokrise noch einmal mit voller Wucht zurückkehren, weil der Ausstieg eines Landes aus dem Euro eine reale Möglichkeit ist.
Aktien könnten noch etwas weiter fallen. Der zweite Chart zeigt einen ETF auf den Leitindex ATHEX. Im Bereich unter 1,40 kann man wieder an ein erstes, vorsichtiges Engagement denken. Ebenso ist die BIP-gebundene Staatsanleihe dann wieder eine Überlegung wert.
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