Griechenland-Rettung: Deutschland der Retter in der Not?
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Berlin/ Brüssel (BoerseGo.de) - Laut einem Pressebericht muss Deutschland für andere Euro-Länder bei der geplanten Hilfe für Griechenland den Retter in der Not spielen. Da die jüngste Sitzung der Euro-Gruppe ohne Lösung zu Ende gegangen ist, steht die Frage nach der Überwindung des neuen griechischen Finanzlochs in Höhe von 15 Milliarden Euro weiter im Raum. In der Diskussion steht vor allem eine mögliche Senkung der Zinsen für Athen. Dafür kommen Kredite aus dem ersten Griechenland-Hilfsprogramm in Betracht. Sie könnten durch eine Vereinbarung der betroffenen 13 Euro-Länder entsprechend herabgesetzt werden.
Nun berichtet die „Financial Times Deutschland“ am Donnerstag unter Berufung auf informierte Verhandlungskreise, Deutschland solle die ebenfalls kriselnden Länder Spanien und Italien unterstützen, wenn die Zinsen für Griechenland gesenkt würden. Im Gespräch sind 0,9 Prozent. Denn sonst würden diese beiden Südländer - wegen ihrer höheren Zinsbelastung - anders als Deutschland hohe Verluste bei der Griechenland-Hilfe machen. Durch die deutschen Zusatzzahlungen würden Verluste bei der Staatsbank KfW anfallen - zulasten des Bundeshaushalts, schreibt die FTD.
Deutschland muss für zehn Jahre laufende Anleihen derzeit rund 1,4 Prozent an Zinsen draufpacken, im Falle Italiens und Spaniens sind es etwas weniger bzw. etwas mehr als fünf Prozent. Sinken die Zinsen für Griechenland auf 0,9 Prozent, müsste Deutschland den anderen beistehen, schreibt das Blatt. Die Schulden Griechenlands aus dem ersten Hilfsprogramm bei der Euro-Zone machen allerdings nur rund 55 Milliarden Euro der Gesamtschulden aus, weshalb eine Zinsreduktion nur einen begrenzten Effekt aufweist. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Europäische Zentralbank (EZB) verlangen von den Euro-Staaten, dass diese für einen Abbau der griechischen Gesamtverschuldung auf etwa 120 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bis zum Jahr 2020 sorgen.
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