Kommentar
08:47 Uhr, 04.11.2011

Griechenland-Krise scheint bewältigt

Der Versicherungskonzern Allianz fürchtet infolge des Schuldenschnitts für Griechenland zum Jahresende keine weiteren Belastungen. Der Aktienkurs dürfte seinen Boden gefunden haben.

Die auf dem EU-Gipfel am 23. Oktober beschlossenen Maßnahmen führten an den Börsen weltweit zu großer Erleichterung. Zu den größten Gewinnern zählten vor allem Aktien aus dem Finanzsektor. Doch nicht nur bei Banken, auch in der Versicherungsbranche ist das Aufatmen groß. So fürchtet Europas größter Versicherungskonzern Allianz infolge des Schuldenschnitts für Griechenland zum Jahresende keine weiteren Belastungen. Die Münchner hatten ihre Hellas-Anleihen bereits zur Jahresmitte im Schnitt auf 54 Prozent des Nominalwerts abgeschrieben. Das drückte den Konzerngewinn um 326 Mio. Euro nach unten.

Doch trotz der Belastung durch die Wertminderung griechischer Staatsanleihen sowie signifikanter Wechselkurseinflüsse erwirtschaftete die Allianz-Gruppe zwischen April und Juni 2011 einen Quartalsüberschuss von 1,07 Mrd. Euro. Damit landete der Konzern nur 7,4 Prozent unter dem 2010er-Vergleichswert. Der Umsatz sank im zweiten Quartal nur um 3,2 Prozent auf 24,6 Mrd. Euro. Beim operativen Quartalsergebnis konnte die Allianz fast an das Vorjahresniveau von 2,302 Mrd. Euro anknüpfen – dem höchsten operativen Ergebnis seit der Finanzkrise.

Das Unternehmen profitiert von seiner breiten Positionierung: „Das profitable Wachstum der Schaden-Unfall-Versicherung und erneute Rekordergebnisse der Asset-Management-Sparte ergänzten die solide Leistung im Leben- und Krankenversicherungsgeschäft“, teilte der Konzern mit. Was die Griechenland-Problematik betrifft, erwartet die Allianz aus heutiger Sicht keine weiteren Belastungen. Allerdings hängt das auch davon ab, wie der Lösungsvorschlag am Markt angenommen und wie er konkret umgesetzt wird. Bei der Vorlage des Neunmonatsberichts am 11. November dürfte es aber wohl keine negativen Überraschungen geben.

An der Börse hat der Aktienkurs in den vergangenen Wochen den vermeintlich glimpflichen Ausgang der Griechenland-Krise bereits vorweggenommen. Dem Absturz von rund 90 Euro auf gut 56 Euro zwischen Ende Juli und Mitte August folgte eine ebenso stürmische Erholung. Allein seit Ende September ging es mit der Notiz um mehr als 50 Prozent auf zwischenzeitlich 86 Euro nach oben. Damit hatte die Aktie fast sämtliche Verluste, die im Zuge der Verschärfung der europäischen Schuldenkrise aufgelaufen waren, wieder wettgemacht.

Doch damit könnte die Luft für den DAX-Titel zumindest vorübergehend ein wenig dünner werden. Wer mit dem Basiswert dennoch verdienen möchte, sollte sich Teilschutzprodukte auf Allianz ansehen. Gerade Aktienanleihen bieten ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis, da sie auch bei seitwärts tendierenden Kursen attraktive Renditen ermöglichen. Das Angebot an Papieren auf die Allianz-Aktie ist groß. Je nach Ausgestaltung lassen sich verschiedene Strategien umsetzen. Für eher konservative Anleger geeignet ist eine Aktienanleihe (ISIN DE000VT2HQV4) von Vontobel, deren Basispreis bei 60,00 Euro festgelegt ist.

Die Aktienanleihe ist mit einem Kupon von 11,18 Prozent bzw. 8,25 Prozent p.a. ausgestattet. Dieser Zins wird am Laufzeitende auf jeden Fall ausgezahlt. Sollte die Allianz-Aktie zudem auf oder über dem Basispreis schließen, wird das Papier zum Nennwert getilgt. Insgesamt wirft die Aktienanleihe dann auf Basis des aktuellen Briefkurses und unter Berücksichtigung der Stückzinsen eine maximale Rendite von 11,7 Prozent oder 10,3 Prozent p.a. ab. Der Abstand zum Basispreis beträgt komfortable 19,7 Prozent.

Fazit: Wegen des großzügigen Abstands des Aktienkurses zum Basispreis von fast 20 Prozent ist die Allianz-Aktienanleihe auch für konservative Anleger geeignet. Die Maximalrendite von 11,7 Prozent wird erreicht, wenn der Basiswert am Laufzeitende mindestens bei 60,00 Euro steht. Sollte der Titel am Ende wider Erwarten unter dem Basispreis notieren, werden Aktien entsprechend dem Bezugsverhältnis geliefert.

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