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07:58 Uhr, 15.06.2011

Griechenland: Kompromiss für ein neues Hilfspaket rückt näher

Brüssel/ Athen/ Berlin (BoerseGo.de) – Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen: Die Europäer nähern sich mit Trippelschritten einer weiteren, dringend benötigten Hilfszahlung für den Schuldenstaat Griechenland an. Die Euro-Finanzminister konnten sich am Dienstag in Brüssel auf einem Krisentreffen noch nicht auf einen Kompromiss für ein neues Milliardenpaket einigen. Dennoch zeigten sich die Teilnehmer zuversichtlich, dass eine Einigung noch in diesem Monat gefunden wird.

Der belgische Ressortchef Didier Reynders sagte: "Wir werden versuchen, an diesem Sonntag eine Lösung zu finden." Der luxemburgische Ressortchef Luc Frieden sagte nach den Beratungen, er rechne mit einer Vereinbarung in den kommenden zwei Wochen. „Wir kommen voran.“ Auch Finanzminister Wolfgang Schäuble schließt sich dieser Losung an: "Wir müssen weiter reden."

Hauptstreitpunkt unter den obersten Kassenhütern ist die Beteiligung von privaten Gläubigern wie Banken an der neuen Rettung des Mittelmeerlandes. Dies ist einer der Knackpunkte in den Verhandlungen. Vor allem Deutschland dringe auf einen Beitrag privater Gläubiger, treffe jedoch mit seinen Plänen auf weitgehenden Widerstand der Partnerländer, heißt es. Die Bundesregierung fordert, dass die Banken ihre griechischen Staatsanleihen freiwillig gegen neue mit längerer Laufzeit von sieben Jahren umtauschen. Das neue Rettungspaket soll einen Umfang von 90 bis 120 Milliarden Euro haben.

Die geplanten neuen Milliardenhilfen ernten bereits heftige Kritik: Der Chef der Liberalen im EU-Parlament, der frühere belgische Ministerpräsident Guy Verhofstadt sagte der "Welt": "Die Verabschiedung immer neuer Rettungspakte kann nicht die Lösung der Griechenlandkrise sein". Die neuen Hilfen würden die Finanzmärkte nicht überzeugen. Die Kredithilfen kämen viel zu spät und seien viel zu einseitig.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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