Insolvenzgefahr: Athen versucht zu beruhigen
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Athen/ Brüssel/ Berlin (BoerseGo.de) – Die griechische Wirtschaft wird nach Angaben von Finanzminister Evangelos Venizelos in diesem Jahr um 5,5 Prozent schrumpfen. Dies sagte der Minister am Montag in Athen. Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten würden sein Land aber nicht davon abhalten, die Schuldenkrise zu überwinden, versicherte Venizelos weiter. Griechenland werde alle seine Verpflichtungen gegenüber der "Troika" aus Internationalem Währungfonds, Europäischer Union und Europäischer Zentralbank einhalten.
"Wir müssen das retten, was wir in den vergangenen 60 Jahren erreicht haben", sagte Venizelos noch am Sonntagabend nach einer Dringlichkeitssitzung des griechischen Ministerrats. Wenn Griechenland weiter im Euroland bleiben wolle, müsse das Land alle im Haushalt vorgesehenen Ziele erreichen und sich enorm anstrengen. "Wir müssen bis nächstes Jahr keine Defizite mehr produzieren", so der Minister vehement.
Die bereits angekündigte Immobilien-Sondersteuer werde die zentrale Maßnahme für mehr Einnahmen des Staates sein. Venizelos hielt zudem weitere Entlassungen im staatlichen Bereich für möglich. "Das große Ziel ist es jetzt, den Staat zu verschlanken." Zugleich trat er Gerüchten entgegen, das Land könne Pleite gehen. "Der griechische Bürger weiß, dass seine Geldeinlagen gesichert sind", versicherte Venizelos.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) schickte am Wochenende eine deutliche Warnung nach Athen: Er mahnte Griechenland in der "Bild am Sonntag" an, die Drohung mit einem Zahlungsstopp der Troika nicht ernst zu nehmen. Ohne eine positive Feststellung, dass Griechenland seinen Verpflichtungen nachkomme, könne die nächste Tranche nicht ausgezahlt werden. Darüber solle sich niemand Illusionen machen. Die Mitgliedschaft in einer Währungsunion sei Chance aber auch schwere Bürde.
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