Kommentar
23:53 Uhr, 19.10.2024

Greenfield: Venture Opportunities in DeFi

Gleb Dudka, Principal und bei Greenfield für den DeFi Block verantwortlich, erklärt in der heutigen Kolumne, welche Themen sie als Wagniskapitalgeber besonders spannend finden.

Diese Kolumne erschien im DACH Insider Ausgabe 04 am 20.10. Der DACH Insider ist das neue Insider-Journal für die deutschsprachige Digital Assets Industrie. Jeden zweiten Sonntag liefern wir exklusive Analysen und Hintergrundberichte aus dem DACH-Raum. Schau dir hier die komplette Ausgabe an.


Gleb Dudka
Principal, DeFi Lead
Greenfield Capital

Greenfield Capital ist einer der führenden europäischen Krypto-VCs. Zu ihrem Portfolio zählen Unternehmen wie Safe, 1Inch und Arweave. Ihr Investment-Team organisieren sie in drei Blocks: Consumer, DeFi und Infrastructure. Alle vier Wochen geben sie in dieser Kolumne ein Update zu den spannendsten Entwicklungen in einem dieser Blocks - heute zu DeFi.

Noch vor wenigen Jahren war DeFi fast gleichbedeutend mit Krypto. Dezentrale Apps für Trading und Lending sorgten für die ersten funktionierenden und populärsten Onchain-Anwendungen. Aktuell ist die Euphorie jedoch verflogen. “Zu wenig und zu langsam” lässt sich die Ernüchterung um das Warten auf weitere bahnbrechende Innovationen in DeFi zusammenfassen.

Langfristig aufgestellte Investoren wie wir mögen solche Marktphasen. Vor allem, wenn der detaillierte Blick auf den fundamentalen Fortschritt etablierter Protokolle und die disruptiven Ansätze junger Entwicklerteams interessante Einstiegsmöglichkeiten verheißen.

DeFi in Zahlen

Bevor wir tiefer in die spannendsten Opportunities in DeFi einsteigen, lasst uns kurz einen high-level Blick auf die Größe des Sektors werfen:

  • Stablecoin Market Cap: 173 Mrd. USD
  • Monatliches Transaktionsvolumen auf DEXs: ø 160 Mrd. USD
  • Total Value Locked: 88 Mrd. USD

Aus Investorensicht dabei besonders spannend ist vor allem die Effizienz des Sektors. Tether erwirtschaftete dank der Rendite auf Short-Term US-Treasury Bills im vergangenen Jahr über 6,2 Milliarden USD - und das mit nicht einmal 100 Mitarbeitern. Das Lending Protokoll Aave generiert 285 Millionen USD pro Jahr, welche an die Einlagen-Geber gezahlt wird. Theoretisch bräuchte Aave dafür keinen einzigen Mitarbeiter mehr, da das Protokoll nach seiner initialen Programmierung rund um die Uhr und ohne Einschränkung funktioniert.

Vielversprechende Themen innerhalb des Sektors

Bei einer Reihe von reiferen Projekten sind die gesunden Wachstumszahlen gerade der letzten Monate unserer Meinung noch nicht ansatzweise im aktuellen Token-Preis reflektiert.

Doch auch was die Sichtung und Selektion neuer Protokolle und Projekte im DeFi-Segment anbelangt, können wir uns nicht über zu wenig Arbeit beschweren.

Insbesondere bei den Themen “App-spezifische Sequenzierung”, “Interest Rate Derivat-Protokolle” und neuartige Stablecoins sehen wir aktuell in unserem Cold-Inflow besonders starkes Interesse von Gründern.

Für uns sind dabei vor allem neue Primitives interessant. Darunter verstehen wir disruptive Ansätze für Finanzanwendungen, die dem Walled Garden-Modell von TradFi diametral entgegenstehen. Sie denken die Stärken von Smart Contracts weiter und heben vor allem durch die kreative Zusammensetzung (“Composability”) von bisher getrennten Finanzprodukten viel Potenzial.

Zusätzlich finden wir neue Projekte besonders spannend, die sich den beiden größten Hürden von DeFi auf dem zur Massenadoption annehmen:

  1. MEV
  2. Onchain-UX

Es lohnt sich, diese beiden Themen näher zu beleuchten.

Der Milliarden-Dollar Arbitrage Markt und das Konzept hinter MEV


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