GOPRO - Großes Live Experiment
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- GoPro Inc. - WKN: A1XE7G - ISIN: US38268T1034 - Kurs: 43,31 $ (NASDAQ)
Geht ein Experiment wie die radikale Umgestaltung des Unternehmens oder die Erweiterung des Geschäftsfeldes schief, dann verzeihen das Aktionäre jahrelang nicht. Geht es gut, dann realisieren es Aktionäre meist zu spät. Darin liegen Chancen für Anleger. Eine solche Chance bietet gerade GoPro.
GoPro ist ein Kamerahersteller. Das ist eigentlich nicht weiter aufregend. GoPro stellt aber nicht irgendwelche Kameras her, sondern Actionkameras. GoPro hat damit eine echte Marktlücke entdeckt und gefüllt. Die Kameras sind sehr klein, haben eine gute Aufnahmequalität und sind wasserfest. Wegen der Größe der Kameras können sie in so ziemlich jeder Lebenslage verwendet werden. Sucht man z.B. auf Youtube nach GoPro Videos, kann man sich von der Qualität überzeugen. Vor allem ist auch beeindruckend, aus welchen Situationen sich spannende Videos machen lassen. Es muss nicht immer gleich Heliskiing oder Fallschirmspringen sein. Viele Nutzer schaffen es aus sehr einfachen Situationen ein spannendes Video zu machen (z.B. Kochen).
Als GoPro vergangenes Jahr an die Börse ging, war die Euphorie entsprechend groß. Das Unternehmen hat viele Konsumenten mit der Idee gepackt. 2010 machte das Unternehmen noch nicht einmal 100 Mio. Umsatz. Für das Gesamtjahr 2014 waren es bereits knapp 1,4 Mrd. USD. Gleichzeitig ist GoPro sehr profitabel. Der Gewinn wurde von 12 auf 120 Mio. im Zeitraum 2010 bis 2014 gesteigert.
In den Wochen nach dem Börsengang stieg die Aktie um über 200%. Von diesem Hoch ausgehend hat sie nun allerdings auch schon wieder kräftig verloren. Der Kurs steht über 50% unter dem bisherigen Allzeithoch. Die hohen Kursabgaben kamen, obwohl GoPro bisher die durchschnittlichen Analystenschätzungen immer überbieten konnte. Besonders gut war das Weihnachtsquartal. Hier wurden die Schätzungen deutlich überboten. Die Aktie verlor dennoch.
Gründe für die Abgaben gab es ausreichend. Der Ausblick auf das erste Quartal enttäuschte. Kurz nach der Präsentation der Jahresergebnisse wurde dann bekannt, dass das Unternehmen zukünftig auf Nina Richardson verzichten muss. Sie war die Chief Operation Officer. Das hat der Börse gar nicht geschmeckt.
Zusätzlich muss man noch anfügen, dass GoPro zeitweise absolut jenseitig bewertet war. Bei einer Marktkapitalisierung von mehr als 10 Mrd. bei gerade einmal 1,4 Mrd. Umsatz und 120 Mio. Gewinn kann man sich das Ausmaß der Überbewertung leicht ausrechnen. GoPro wächst schnell. Daran kann man kaum zweifeln. Für die Bewertung war aber selbst das schnelle Wachstum noch zu langsam. Zudem wird sich die Expansion abschwächen. Der Markt für Actionkameras ist sicherlich noch nicht gesättigt, allerdings ist die gröbste Lücke geschlossen. Zusätzlich kommen immer mehr andere Firmen mit ähnlichen Produkten auf den Markt. Apple hatte vor kurzem ein Patent bewilligt bekommen, welches stark in diese Richtung geht.
GoPro sollte trotz aller Konkurrenz den Umsatz innerhalb der nächsten 2 bis 3 Jahre auf 2,2 bis 2,5 Mrd. steigern können. Der Gewinn dürfte auf 180 bis 230 Mio. steigen. Derzeit ist GoPro noch 6 Mrd. an der Börse wert. Selbst nach dem Kursrückgang ist damit die Entwicklung der kommenden Jahre bei Umsatz und Gewinn schon eingepreist. Damit GoPro wieder ein Kauf wird muss die Aktie entweder weiter verlieren oder GoPro erschließt ein neues Geschäftsfeld. Genau das versucht das Unternehmen gerade.
GoPro steigt in das Streaming Geschäft ein. Das Unternehmen hat derzeit bereits eine Partnerschaft mit Microsoft (für die Xbox), LG, der Fluglinie Virgin America und Roku. Die Kanäle zeigen das, was GoPro Nutzer alles so filmen und machen. Irgendwann, so die Hoffnung, sollte man auch live Sportevents aus GoPro Perspektive sehen können.
Wo online Videos abgerufen werden können, da gibt es auch Werbung. Letztlich will GoPro die Kanäle nutzen, um Einnahmen über Werbung zu generieren. Die Idee ist gut. Bis es hier allerdings zu einem klaren Nutzen für das Unternehmen kommt, muss erst einmal investiert werden. Die Margen dürften entsprechend ein wenig unter Druck kommen.
Das ganze ist zudem ein großes Experiment. Es ist noch nicht klar, ob das Filmen jeglicher Lebenslage nur ein vorübergehender Trend ist, ganz zu schweigen von der Resonanz für einen GoPro Videostream. GroPro muss etwas tun. Die Gefahr, gegenüber der Konkurrenz irgendwann ins Hintertreffen zu kommen, ist groß. Ob Streaming der richtige Weg für nachhaltigen Erfolg ist, wird sich erst noch zeigen. GroPro könnte durch das Vorhaben viele Millionen in den Sand sitzen – Geld, welches sie vielleicht besser in die Produktentwicklung gesteckt hätten. Alles gleichzeitig machen kann ein Unternehmen nicht. GoPro hat sich dafür entschieden, das Internet zu erobern. Das bringt hohe Unsicherheit. Im Idealfall bringt das die Aktie weiter unter Druck. Dann könnte ein Einstieg lohnen, denn wenn GoPros Plan aufgeht, dann ist das Unternehmen an der Börse aktuell unterschätzt.
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