Analyse
23:00 Uhr, 16.10.2014

GOOGLE - Quartalszahlen und Klickpreise enttäuschen

Am Donnerstagabend wurden die Quartalszahlen des Internetgiganten Google vorgelegt. Die Erwartungen werden nicht ganz erfüllt, Sorgen bereiten aber vor allem die kontinuierlich fallenden Klickpreise. Hier finden Sie alle wichtigen Ergebnisse.

Erwähnte Instrumente

Am späten Donnerstagabend wurden gestern die Quartalszahlen des Suchmaschinengiganten Google Inc. vorgelegt. Dabei konnte der Konzern den Analystenerwartungen nicht ganz gerecht werden. Hauptproblem: Die Klickpreise von Werbeanzeigen - dem größten Standbein von Google -stagnieren.

Das Unternehmen konnte einen Gewinn pro Aktie von 6,35 $ ausweisen und verfehlte dadurch die Analystenerwartungen von 6,53 $ leicht. Der Umsatz schlägt mit 16,5 Milliarden US-Dollar zu Buche und verfehlt die Erwartungen von 16,57 Milliarden US-Dollar ebenfalls minimal. Das Nettoergebnis erreichte einen Stand von 2,81 Milliarden US-Dollar.

Besonderes Augenmerk legen die Investoren und Analysten jedoch auf den Geschäftsbereich der Cost-per-Click (CPC) Werbung , da hier mit rund 70 Prozent Anteil ein Großteil des Umsatzes generiert wird. Der durchschnittliche Klickpreis sank hierbei um 2 Prozent, wobei Analysten von einem Rückgang von 4 Prozent ausgingen. Das gesamte Klickvolumen - also die Anzahl der Klicks - stieg im Jahresvergleich jedoch um 17 Prozent.

Durchschnittliche Klickpreise (CPC) zunehmend unter Druck

Ein wesentliches Problem des Konzerns ist der Rückgang eben jenen CPC-Geschäftes, da immer mehr Internetnutzer auf mobile Endgeräte wie Smartphones oder Tablets setzen. Hier ist Google jedoch geringeren Klickpreisen und Gewinnen ausgesetzt.

Ein weitere Begründung: “The problem is they get more traffic coming from Indonesia and Turkey and places where there’s not as developed an ad market, so pricing is lower,” so Martin Pyykkonen, Analyst bei Rosenblatt Securities Inc. in New York. Immer mehr Zugriffe verzeichnet Google Inc. aus sich noch entwickelten Ländern wie Indonesien und der Türkei, wo der durchschnittliche Preis derzeit wesentlich geringer ist. Solche Länder seien zudem durch einen wesentlich höheren Anteil an mobilen Internetnutzern gekennzeichnet, was die Klickpreise zusätzlich unter Druck setzt.

Google-Aktie nachbörslich im Minus

Die Google-Aktie verträgt die Neuigkeiten tendenziell gut. Zwar notiert das Papier nachbörslich rund 2,8 Prozent im Minus bei rund 522,50 $, jedoch stabilisieren sich die Notierungen hier derzeit spürbar. Aber: Der vorbörsliche Handel am Freitagmittag bietet nochmals Gelegenheit für Bewegungen. Um 15.30 Uhr MEZ wird die Eröffnung der US-Börsen dann die endgültige Interpretation der Quartalszahlen anhand der dann ersichtlichen Kursreaktion zu erkennen geben.

Auf dem folgenden Chart ist der Bereich der nachbörslichen Notierungen zu sehen. Dabei bewegt sich dieser derzeit im Bereich einer wichtigen Unterstützungslinie bei 511,28 $, deren Bruch das Gesamtbild deutlich eintrüben würde. Investoren sollten diese Marke genauer im Auge behalten.

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Mittelfristig hingegen ist die Google-Aktie jedoch nach wie vor ein Outperformer: Während der NASDAQ während des vergangenen Jahres um ca. 10 Prozent zugelegt hat, konnte Google einen Anstieg von 19 Prozent vorweisen.

Weitere Ankündigungen dieser Woche

Am Mittwoch erst enthüllte Google gleich drei neue Nexus-Geräte, wodurch letztlich auch ein größerer Anteil im mobilen Bereich gesichert werden soll: Das Nexus 6 Smartphone, das Nexus 9 Tablet sowie den Nexus Player, ein Streaming-Gerät. Preislich liegen die Geräte in der Nähe oder leicht unterhalb den Konkurrenzprodukten von Apple.

Auch wurde am Mittwoch eine neue Version des mobilen Betriebssystems Android mit dem Namen "Android 5.0 Lollipop" vorgestellt. Insgesamt also ein Zeichen, das der Konzern die Anzeichen eines Paradigmenwechsels in Richtung mobile Endgeräte erkannt hat und seine Strategie zunehmend auf früher für Google untypische Segmente ausbreitet.

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Über den Experten

Philipp Berger
Philipp Berger
Redakteur

Philipp Berger verstärkt seit 2014 das Redaktionsteam von GodmodeTrader als technischer Analyst insbesondere im Bereich von US-Aktien und Wissensartikeln.

Philipp Berger ist ausgebildeter Finanzassistent, Wirtschaftswissenschaftler, Unternehmer und Trader und beschäftigt sich seit über sieben Jahren intensiv mit dem Thema Börse. Seine Leidenschaft für die Kapitalmärkte und wirtschaftliche Beziehungen entdeckte er hierbei mitten im Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008.

Im privaten Handel präferiert Philipp Berger in erster Linie einen Swingtrading-Ansatz sowohl intraday als auch auf Basis einer Haltedauer von mehreren Tagen und Wochen in allen liquideren Assetklassen wie bspw. Aktien, Indizes, Rohstoffen und Währungen. Langfristig setzt er jedoch auch auf Factorinvesting auf der Grundlage klassischer Unternehmensbewertungsverfahren in Verbindung mit der Analyse relativer Marktstärke. Zugute kommen ihm hierbei Erfahrungen, die er etwa in der Transaktionsberatung oder in der quantitativen Division eines internationalen Asset Managers und Hedgefonds gesammelt hat.

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