Goldrally rechtzeitig zum denkwürdigen Jubiläum
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- GoldKursstand: 1.401,350 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Über sechs Jahre mussten Goldanleger auf diesen Tag warten. Nach einem starken Spurt im Juni konnte die Feinunze Gold erstmals seit September 2013 wieder die 1.400-US-Dollar-Marke durchbrechen. Solche charttechnischen Meilensteine sind für die Goldanleger umso wichtiger, da sie seit Jahren mitansehen müssen, wie ihr Metall immer nur seitwärts handelt, wie die Finanzexperten der DWS im aktuellen „Chart der Woche“ schreiben.
Und das, obwohl die großzügige Zentralbankpolitik fast alle anderen Vermögensklassen in die Höhe getrieben habe. Und das, obwohl die Zentralbanken selbst seit 2010 wieder großer Nettokäufer von Gold seien. Und das, obwohl die Unberechenbarkeit der Politik zugenommen habe. Und das, obwohl das selbsternannte alternative Fluchtvehikel, der Bitcoin, allein dieses Jahr um 200 Prozent habe zulegen können, heißt es weiter.
„Da ist die Freude über den stetigen Preisanstieg seit fast einem Jahr verständlich. Er führte auch dazu, dass die inverse Beziehung mit den realen US-Zinsen wieder hergestellt wurde. Denn fielen diese, stieg in der Vergangenheit regelmäßig der Goldpreis. Die Rendite fünfjähriger inflationsindexierter US-Staatsanleihen, an denen wir die Realzinserwartungen ablesen, ging von November 2018 bis heute von 1,15 auf 0,17 Prozent zurück. Damit haben sich die Opportunitätskosten der Goldbesitzer) deutlich verringert. Mit ihren jüngsten, überraschend akkommodierenden Ankündigungen haben die europäische und die US-Zentralbank dazu beigetragen, dass diese Opportunitätskosten auf absehbare Zeit niedrig bleiben werden. Das ‚lower for longer‘ (zu Deutsch: niedriger für länger) Mantra wird in Investorenkreisen wieder lauter gesungen“, so die DWS-Experten.
Apropos „lower for longer". Das passe auch für die Wertentwicklung von Gold in der zurückliegenden Dekade. Es sei genau zehn Jahre her, da hätten Gold und der S&P 500 auf gleichem Stand notiert: Die Feinunze habe Anfang Juli 2009 927 US-Dollar gekostet und der S&P 500 habe bei 923 Punkten gestanden. Dann hätten sich die Wege getrennt. US-Aktien hätten in diesen zehn Jahren – ohne Einbeziehung von Dividenden – um 220 Prozent zugelegt, auf jetzt rund 3.000 Punkte. Gold sei hingegen nur um 50 Prozent gestiegen, auf knapp über 1.400 US-Dollar. Dass dieses geringere Plus mit einer höheren Sicherheit, auf die es Goldbesitzern ja meist ankomme, einhergegangen sei, könne man nicht behaupten. Zumindest nicht, wenn man Unsicherheit in Volatilität messe, heißt es weiter.
„Langfristig unterscheiden sich beide Vermögensklassen diesbezüglich nicht groß voneinander. Geringere Rendite bei gleichem Risiko, wer kauft denn so was? Vielleicht diejenigen, die jene Risiken ernst nehmen, die die Zentralbanken als Anlass für die Ankündigung ihrer erneuten Zinswende angeführt haben. Grundlos würden die Leitzinsen ja bestimmt nicht gesenkt werden“, so die DWS-Experten.
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