Goldpreis: Niedrigster Stand in EUR seit Juli 2010 trotz Liquidität aus dem Füllhorn
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• Obwohl die Europäische Zentralbank die Leitzinsen erst vor wenigen Wochen auf ein neues historisches Tief gesenkt hat und auch ein Einstieg in den Ausstieg weder seitens der Federal Reserve im Dezember 2013 noch durch die Zentralbanken in London und Tokio in 2014 sonderlich wahrscheinlich erscheint, gab der Preis pro Feinunze allein im November erneut um rund 100 USD nach.
• Liquidität aus dem Füllhorn steht weiter bereit: Dennoch notierte das Edelmetall zum Wochenauftakt abermals rund 1% leichter und liegt mit Blick auf das Ende der Woche mit 1.220 USD nur noch 40 USD vom Jahrestief entfernt.
• Durchaus dramatischer stellt sich die Goldnotierung in Euro für Investoren dar: Mit Preisen unter 890 EUR sorgte die Feinunze bereits die beiden letzten Handelstage für Aufsehen. So niedrig wie heute notierte das Edelmetall zuletzt im Juli 2010.
• Trotz der guten BIP-Daten aus den USA nach der heutigen Revision schwächelt der Greenback und trägt mit Kursen deutlich über 1,36 USD zum EUR zum Preisverfall für Goldinvestoren in Euro bei.
• Auch die physische Nachfrage aus Fernost kann den Trend 2013 weder stoppen noch lindern. Zu sehr lastet der Exodus aus sog. Exchange Traded Funds auf der Assetklasse Gold. Immer mehr Investoren kehren den Finanzprodukten den Rücken und so scheint der Glanz der einst gefeierten Anlageform verloren zu gehen. Die jahrelange Rallye ist mehr als ausgebremst, das Jahr des Bären schlägt voll zu Buche. Auch für die kurze Frist sehen wir keine signifikant höheren Kurse. Daher dürfte 2014 für Goldinvestoren ebenfalls ein schwieriges Jahr werden. Wenngleich Kursrückschläge in Höhe von mehr als 10% höchstens kurzfristig schlagend werden dürften.
• „Helikopter-Ben“ – der Mann der grenzenlosen Liquidität – macht seinem Namen weiter große Ehre und hat sich bezüglich des „Einstiegs in den Ausstieg“ noch nicht in die Karten schauen lassen. Das Tapering wird kommen (müssen) – die Frage ist nur wann und mit welcher Rückführungsgeschwindigkeit; dies lastet auch auf dem Goldpreis und kann stand heute nicht beantwortet werden.
• Neue Höchstkurse sind 2014 unserer Einschätzung nach daher nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Unser Blick geht für die kommenden Monate eher seitwärts mit leichtem Blick eher Richtung 1.100 USD als Richtung 1.400 USD.
• Fazit: Die Party der Fed hat sich immer noch nicht dem Ende geneigt – dennoch trifft den Goldpreis schon heute die volle Katerstimmung. So notiert die Feinunze auf dem niedrigsten Eurostand seit Juli 2010. Der durch die Federal Reserve im Raum stehende Entzug der Liquiditätsdroge wird auch 2014 seine Schatten vorauswerfen. Die erwarteten Zukäufe der Zentralbanken aus den BRIC-Staaten oder anderen Schwellenländern sowie die physische Nachfrage insbesondere aus China scheinen derzeit nicht stützend genug zu sein. Hinzu kommt der Exodus aus sog. Gold-ETFs/ETCs. Umso mehr schadet die relative Schwäche des Greenbacks trotz guter BIP-Daten aus Q3, die den Abwärtstrend für Goldinvestoren in Euro noch verstärkt.
Quelle: Nord/LB
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