Kommentar
09:40 Uhr, 29.05.2009

Goldmarkt dreht auf "Hausse"

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Aktuelle Goldpreisentwicklung

Der Goldpreis steigt im gestrigen New Yorker Handel von 951 auf 959 $/oz an. Heute morgen entwickelt sich der Goldpreis im Handel in Sydney und Hongkong weiterhin freundlich und notiert aktuell mit 963 $/oz um etwa 15 $/oz über dem Vortagesniveau. Die Goldminenaktien ziehen deutlich an und bestätigen die Trendwende des Gesamtmarkts.

Die Weltwirtschafts- und Weltsozialkrise

Anschlag in Pakistan fordert mindestens 23 Todesopfer.

Nordkorea bezeichnet die Teilnahme Südkoreas an einer US-Initiative gegen Massenvernichtungswaffen als Kriegserklärung.

Anstieg der Verbraucherpreise sinkt im Mai auf 0,0 %.

Kommentar: Der Rückgang der Verbraucherpreise wird fälschlicherweise oft als Rückgang der Inflation bezeichnet. Einige Pseudo-Wirtschaftswissenschaftler (fast alle), unwissende Politiker (fast alle) und unkritische Journalisten (immer weniger) warnen sogar vor einer Deflation. Tatsächlich ist die Inflation (inflare = aufpumpen, aufblähen, aufblasen) das Aufpumpen der Geldmenge. Die aufgepumpte Geldmenge wird von Blase zu Blase geschoben. Auf die dot.com-Blase folgten die Aktienblase und die Immobilienblase. Derzeit ist die Blase in die Anleihemärkte und die Geldmärkte verschoben worden, was aber von den Pseudo-Wirtschaftswissenschaftlern nicht erkannt und nicht benannt wird. Die Politiker und leider auch die meisten Journalisten babbeln den Quatsch von einer Kreditklemme nach, obwohl die Summe der ausstehenden Kredite (incl. Kredite des Staates) munter weiter steigt. Die meisten warnen vor einem Engagement in Aktien und merken gar nicht, dass die in den Anleihemärkten und Geldmärkten aufgestaute Geldmenge bereits jetzt entweicht und schon zu einer Hausse an den Aktienmärkten geführt hat. Auch die Öl- und Basismetallpreise befinden sich bereits seit 6 Monaten in einer Hausse, die als Bear-Market-Rallye verkannt wird. Sogar die Immobilienmärkte stabilisieren sich vor dem Hintergrund von hunderten von Milliardenbeträgen, die den Investmentbanken praktisch zinslos auf das Risiko des Steuerzahlers zur Verfügung gestellt werden. Dass der private Häuslebauer pleite geht, weil er seinen Job verloren hat und sein Haus versteigert wird darf nicht den Blick darüber verschließen, dass dieses Haus von Banken jetzt weit unter Preis aufgekauft wird. Die aktuelle „Finanzkrise“ führt zu einer gewaltigen Umschichtung von Vermögenswerten, nicht jedoch zu einer Reduktion der Geldmenge und damit zu einer Reduktion von Krediten (Schulden auf der einen Seite, Guthaben auf der anderen Seite). Der positiven Seite der Milliardenbonuszahlungen, die sich jetzt im privaten Besitz der Banker befinden steht die negative Seite der „Giftmüllpapiere“ gegenüber, die jetzt von den Banken auf den Steuerzahler umgebucht werden. Es gibt keine Bereinigung des Marktes und damit auch keine Rückführung der Kredite und der Geldmenge, also auch keine Deflation. Der Rückgang der Verbraucherpreise ist auf eine nur vorübergehende Anpassung von überzogenen Energiepreisen zurückzuführen. Bereits Anfang 2010 werden sich die Basiseffekte der aktuellen Hausse bei den Öl- und Basismetallpreisen bemerkbar machen und selbst die frisierten Verbraucherpreise werden dann wieder mit einer Jahresrate von über 2 % ausgewiesen werden. Wenn sich dann die Blase aus den Anleihemärkten und Geldmärkten entleert wird sich die Inflation der Geldmenge aus diesen Märkten weiter über die Aktienmärkte, Edelmetallmärkte, Agrarrohstoffe und sogar in die Immobilienmärkte ausgießen. Die Anleihemärkte werden vor allem am langen Ende einbrechen. Für die jetzt überall massiv empfohlenen Unternehmensanleihen wird sich ein schwieriges Umfeld ergeben. Zu diesem Zeitpunkt werden wir uns weiterhin in einer Wirtschaftskrise befinden und nur wenige Unternehmen werden sich so gut entwickeln, dass ihre Anleihen nicht unter massiven Druck geraten werden. Der große Gewinner wird in diesem Umfeld Gold sein, das immer noch nicht überteuert ist, leicht gehandelt werden kann und in einem inflationären Umfeld zudem noch emotional aufgeladen werden dürfte.

Die Edelmetallmärkte

Auf Eurobasis steigt der Goldpreis weiter an (aktueller Preis 22.149 Euro/kg, Vortag 22.016 Euro/kg). Langfristig befindet sich der Goldpreis im Haussetrend in Richtung unserer vorläufigen Zielmarke von 1.400 $/oz. Aufgrund der fundamentalen Verfassung des Goldmarktes halten wir eine Umkehr des langfristigen Aufwärtstrends praktisch für ausgeschlossen. In der kommenden Inflationsphase (Crack-up-Boom, Beschreibung in der Zeitschrift „Smart-Investor“, Ausgabe April 2009) wird der Zielkurs des Goldpreises deutlich angehoben werden müssen.

Silber haussiert über die 15 $/oz-Marke (aktueller Preis 15,34 $/oz, Vortag 14,80 $/oz). Platin zieht an (aktueller Preis 1.164 $/oz, Vortag 1.132 $/oz). Palladium erholt sich sprunghaft (aktueller Preis 235 $/oz, Vortag 225 $/oz). Die Basismetalle entwickeln sich freundlich. Nickel gewinnt 3,4 %, Kupfer 2,4 %.

Der New Yorker xau-Goldminenindex steigt um 4,2 % oder 6,3 auf 155,3 Punkte. Bei den Standardwerten ziehen Agnico Eagle 6,3 % und Freeport 4,9 % an. Bei den kleineren Werten verbessern sich Eldorado 7,0 %, Gammon Gold 6,3 %, Novagold 6,1 %, Osisko 6,0 %, Western Goldfields und Detour 5,9 %, Northgate 5,8 %, High River 5,3 %, Alamos 5,2 % und New Gold 5,2 %. Yukon-Nevada geben 5,4 % und Petaquilla 3,1 % nach. Bei den Silberwerten steigen Silver Standard 11,8 %, Hecla 7,1 %, First Majestic 6,7 %, Silver Wheaton 5,8 % und Pan American 5,7 %.

Die südafrikanischen Werte entwickeln sich im New Yorker Handel stärker. Anglogold gewinnen 8,1 % und Harmony 4,7 %.

Die australischen Goldaktien entwickeln sich heute morgen freundlich. Bei den Produzenten haussieren Silverlake 17,5 %, Dioro 16,9 %, Hill End 12,5 % sowie Intrepid und Oceana 11,5 %. Rand gibt gegen den Trend 13,3 % ab. Bei den Explorationswerten steigen Catalpa 11,6 %, Saracen 9,5 %, Andean 9,0 % und Navigator 8,3 %. Bei den Basismetallwerten können Jabiru 9,3 % und Grange 7,1 % zulegen.

Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds (WKN: A0ML6U)

Der Stabilitas Pacific Gold+Metals steigt um 0,61 % auf 69,78 Euro und erreicht damit ein neues Jahreshoch.

Die besten Fondswerte sind heute die australischen Silverlake (+17,5 %), Dioro (+16,9 %) Saracen (+9,5 %), Andean (+9,0 %) und Navigator (+8,3 %) sowie die kanadischen Novagold (+6,1 %) und Western Goldfields (+5,9 %). Insgesamt dürfte der Fonds, abhängig von der Entwicklung der Währungen heute ansteigen und mit der um 1 Tag zeitverzögerten Berücksichtigung der australischen Werte am Dienstag weiter deutlich zulegen.

Die Auswertung zum 30.04.09 zeigt, dass der Fonds mit einem Gewinn von 2,5 % den xau-Vergleichsindex (10,6 % Verlust) im April erneut deutlich outperformen konnte. Seit dem Jahresbeginn steigt der Fonds um 49,8 % (xau-Index +2,3 %).

Gewinnentwicklung ab Januar 2009

Januar: +18,6 % (xau-Index +9,2 %)
Februar: +17,1 % (xau-Index -2,9 %)
März:+11,2 % (xau-Index +8,0 %)
April: +2,5 % (xau-Index -10,6 %)

Das Fondsvolumen hat sich seit dem Jahresbeginn bis Ende Mai von 2,5 auf über 7,9 Mio Euro mehr als verdreifacht. Bis zu den Höchstkursen aus dem Vorjahr verbleibt noch ein Kurspotential von etwa 70 % und bis zu den Zielkursen ein Kurspotential von etwa 250 %. Ziel des Beraters Martin Siegel ist es, den Fonds durch Investments in fundamental unterbewertete mittelgroße und kleinere Werte im Laufe der aktuellen Hausse als einen der führenden Goldminenfonds im Jahr 2009 zu etablieren.

Hinweis: Sie können den Stabilitas Pacific Gold+Metals Fonds ohne Ausgabeaufschlag erwerben. Weitere Informationen finden Sie auf: www.mg-finance.de.

Westgold

Unsere Edelmetallhandelsfirma Westgold (www.westgold.de) verzeichnet auch am Donnerstag ein durchschnittlich hohes Handelsvolumen. Im Goldbereich werden weiterhin vor allem 1 oz Maple Leaf, 1 oz Krügerrand, kleinere Goldbarren (1 oz, 100g und 250 g), unsere Sonderaktion 1/10 oz Maple Leaf und Münzen der neuen Lunar-Serie geordert. Im Silberbereich konzentriert sich das Interesse auf 1 oz Maple Leaf und 1 oz American Eagle. Weiterhin stehen 8 Käufern 1 Verkäufer gegenüber. Unsere Preisliste finden Sie auf www.westgold.de.

Analyse

29.05.09 Ramelius (AUS, Kurs 0,60 A$, MKP 126 Mio A$) meldet für das Märzquartal (Dezemberquartal) aus der australischen Wattle Dam Untertagemine eine Goldproduktion von 7.443 oz, was einer Jahresrate von etwa 30.000 oz entspricht. Bei Nettoproduktionskosten von 176 $/oz und einem Verkaufspreis von 879 $/oz konnte Ramelius eine Bruttogewinnspanne von 703 $/oz erzielen. Wegen der kurzen Lebensdauer der Reserven von 2,2 Jahren müssen jedoch erhebliche Investitionskosten abgeschrieben werden, so dass nur ein kleiner Nettogewinn übrig geblieben sein dürfte. Mit dem Abbau hochgradiger Untertageerze ab dem Dezemberquartal 2009 erwartet Ramelius hohe Einnahmen. Ramelius berichtet auch im Juniquartal wieder über spektakuläre Explorationsergebnisse, weist aber weiterhin nur Ressourcen über 70.000 oz aus. Neben der Wattle Dam Mine betreibt Ramelius eine Vielzahl von Explorationsprojekten, in denen teilweise bereits ökonomisch abbaubare Goldgehalten nachgewiesen werden konnten. Am 31.12.08 (31.12.07) stand einem Cashbestand von 6,1 Mio A$ (4,4 Mio A$) eine gesamte Kreditbelastung von 9,7 Mio A$ (5,9 Mio A$) gegenüber.

Beurteilung: Ramelius präsentiert sich als profitabler australischer Goldproduzent, dessen Angaben über die Höhe der Reserven und Ressourcen ungenügend sind. Die hauptsächliche Phantasie besteht darin, dass nach dem hochprofitablen Abbau der 70.000 oz Ressourcen die Produktion durch weitere Goldfunde bestätigt wird. Sollte Ramelius bei dem Abbau der 70.000 oz eine Gewinnspanne von 500 A$/oz umsetzen können, würde der Cashbestand um 35 Mio A$ ansteigen. Positiv sind die fehlenden Vorwärtsverkäufe, die positiven Explorationsergebnisse und die niedrige Kreditbelastung. Wir reduzieren unser maximales Kauflimit von 0,95 auf 0,50 A$ und unser Kursziel von 1,50 auf 1,00 A$ und stufen Ramelius als Halteposition ein.

Empfehlung: Halten, unter 0,50 A$ kaufen, aktueller Kurs 0,60 A$, Kursziel 1,00 A$. Ramelius wird mit geringen Umsätzen in München gehandelt (vgl. Kaufempfehlung vom 27.08.08 bei 0,65 A$.

Martin Siegel
www.goldhotline.de

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