Fundamentale Nachricht
13:53 Uhr, 20.11.2018

Gold: Risikowahrnehmung der Anleger lässt zu wünschen übrig

Turbulenzen an den Börsen, geopolitische Krisen wie der Handelskonflikt, der Streit um Italiens Schuldenpolitik oder der Brexit. Vor allem aber ist die Inflation gestiegen. Im Grunde ein ideales Umfeld für steigende Goldpreise.

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  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.225,300 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Gold wurde zu Wochenbeginn seinem Ruf als sicherer Hafen mit Abstrichen gerecht. Im Umfeld fallender Aktienmärkte stieg die Notiz immerhin um fünf Dollar auf rund 1.225 US-Dollar je Feinunze, wo sie auch am Dienstag noch handelt.

Seit dem Sommer hält sich der Preis dennoch weiter im Umfeld der Marke von 1.200 US-Dollar/Unze auf, ohne Anstalten zu machen, in größeren Ausmaß nach oben auszubrechen. Dabei ist in diesem Zeitraum so viel passiert. Turbulenzen an den Börsen, geopolitische Krisen wie der Handelskonflikt, der Streit um Italiens Schuldenpolitik oder der Brexit. Vor allem aber ist die Inflation gestiegen. In der Eurozone und den USA liegt die Rate nun schon seit längerem über der Zwei-Prozent-Marke. Im Grunde ein ideales Umfeld für die Krisen- und Inflationsschutzanlage Gold.

Tatsächlich übt das Verhalten der Großspekulanten, der Dollar-Kurs und die Markterwartung steigender Zinsen, die das zinslose Metall weniger attraktiv erscheinen lassen, einen starken Einfluss auf die Notiz aus. „Der Goldpreis wird hauptsächlich durch den Realzins getrieben“, sagt Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank. Ist der Realzins, also die Differenz zwischen den Nominalzinsen und der Inflation, hoch, ist das eher ungünstig für das Gold, und umgekehrt. „Aber der Realzins in den USA ist gering, und der Realzins im Euroraum ist stark negativ“, so Weinberg. Insofern sei die relative Preisschwäche bei Gold schon überraschend. Der Experte erklärt sich die Stagnation mit der kaum ausgeprägten Risikowahrnehmung der Anleger.

Der jüngste Preisrutsch von Anfang des Monats bis in die letzte Woche hinein war aus Sicht der Commerzbank hingegen stark spekulativ getrieben. Die CFTC-Statistik zur Positionierung der spekulativen Marktteilnehmer zeige, dass in der Woche zum 13. November bei Gold im großen Stil Netto-Short-Positionen aufgebaut worden seien. Da sich der Preis seitdem etwas erholt habe, dürften mittlerweile einige Short-Positionen wieder glattgestellt worden sein.

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3 Kommentare

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  • 1 Antwort anzeigen
  • benz49
    benz49

    Ideales Umfeld für Gold? Preis wurde innerhalb weniger Minuten um mehrere Dollar gedrückt.

    16:09 Uhr, 20.11.2018

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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