Kommentar
10:14 Uhr, 07.10.2021

Gold oder Silber: Welches Edelmetall hat die besseren Chancen?

Anlegern dämmert es so langsam. Die hohe Inflation wird so schnell nicht verschwinden. Zeit, einen Blick auf Edelmetalle zu werfen.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.763,33000 $/oz. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Silber
    ISIN: XC0009653103Kopiert
    Kursstand: 22,69800 $/oz. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.763,33000 $/oz. (FXCM)
  • Silber - WKN: 965310 - ISIN: XC0009653103 - Kurs: 22,69800 $/oz. (FXCM)

Gold ist Geld, heißt es. Es ist nicht nur Geld, sondern hartes Geld und nicht etwa Papiergeld. Wird Papiergeld immer weniger wert, wenn die Inflation hoch ist, sollte hartes Geld gefragt sein. Das war zu Beginn der Pandemie tatsächlich der Fall. Der Goldpreis konnte von 1.600 Dollar auf ein neues Allzeithoch bei mehr als 2.000 Dollar je Unze steigen. Inzwischen sind diese Preise eine ferne Erinnerung. Der Preis tendiert seither abwärts bzw. seit einigen Monaten seitwärts. Zuletzt fiel der Preis wieder unter die Marke von 1.800 Dollar. Gold steht 15 % unter dem Allzeithoch. Noch schlimmer hat es Silber erwischt. Der aktuelle Kurs liegt 25 % unter dem letzten relativen Hoch. Im Vergleich zu Gold ist Silber vergleichsweise günstig. Vergleicht man den Silberpreis mit dem Goldpreis (Silberpreis dividiert durch Goldpreis) liegt das Verhältnis in der Nähe der historischen Tiefs. Um eine Unze Gold zu kaufen, benötigt man inzwischen 78 Unzen Silber. Oder anders ausgedrückt: Der Silberpreis liegt bei 1,28 % des Goldpreises.

Gold ist seltener als Silber. Silber kommt 19x so häufig vor wie Gold. Theoretisch sollte der Silberpreis also nicht bei 1,28 % des Goldpreises, sondern bei 5,26 % des Goldpreises liegen. Theorie und Praxis unterscheiden sich. In unsicheren Zeiten werden sowohl Gold als auch Silber gekauft. Silber steigt in diesen Phasen häufig stärker als Gold. Man kann es auch als gehebeltes Gold betrachten.

Die höhere Volatilität rächt sich im Abwärtstrend. Im letzten Bärenmarkt verlor Silber 77 %, Gold „nur“ 44 %. Silber ist mehr ein Spekulationsobjekt als Gold. Langfristig erscheint Silber weniger werthaltig als Gold. Das zeigt auch das Silber/Gold Verhältnis aus Grafik 1. Es tendiert praktisch seit Jahrhunderten nach unten.

Ob man Gold oder Silber physisch kaufen will oder lieber Aktien von Gold- oder Silberminen, ist Geschmackssache. Geht man davon aus, dass Gold und Silber aktuell fair bewertet sind, ergibt sich bei Silber keine große Chance. Silberminen und Silberpreis sind im Einklang (Grafik 2).


Anders sieht es bei Goldminenaktien aus (Grafik 3). Der Goldpreis ist im Vergleich zu Minenaktien hoch. Goldminenaktien bekommt man quasi zu einem Discount zum Goldpreis. Das gibt eine gewisse Sicherheit. Der Goldpreis selbst wird es trotz höherer Inflation weiterhin schwer haben. Der Preis wird vom Realzins bestimmt. Dieser ist trotz höherer Inflation zuletzt ein wenig gestiegen. Der Trend dürfte sich fortsetzen.

Goldminenaktien handeln zu einem Discount zum Goldpreis. Sinkt der Goldpreis weiter, werden es auch Minenaktien kurzfristig schwer haben. Langfristig ist das Kursniveau jedoch nicht uninteressant, vor allem, wenn vor zu hoher Inflation Angst hat.

Clemens Schmale


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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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