Analyse
15:02 Uhr, 31.07.2025

GOLD - Nachfrage auf Rekordwert

Die weltweite Goldnachfrage hat im zweiten Quartal 2025 einen Wert von 132 Mrd. USD erreicht, ein Anstieg von 45 % im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Rekordwert wurde von einer starken Investmentnachfrage angetrieben, die die Schwäche in anderen Sektoren mehr als ausglich.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 3.299,94 $/oz. (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 3.299,94 $/oz. (JFD Brokers)

Die Gesamtnachfrage inklusive des außerbörslichen Handels (OTC) stieg laut Daten des World Gold Council, einer Lobby-Organisation der Goldbranche, mengenmäßig um 3 % auf 1.249 Tonnen. Das Angebot hielt mit der Nachfrage Schritt und erhöhte sich ebenfalls um 3 % auf 1.249 Tonnen. Die Minen produzierten auf Rekordniveau für ein zweites Quartal (909 Tonnen), das Recycling-Volumen stieg auf 347 Tonnen.

Starke Zuflüsse bei Gold-Investments

Die Investmentnachfrage war der entscheidende Treiber des Marktes und verzeichnete mit 477,2 Tonnen einen Zuwachs von 78 % im Vorjahresvergleich. Besonders auffällig waren die anhaltend hohen Zuflüsse in börsengehandelte Goldfonds (ETFs). Zum zweiten Mal in Folge sorgte eine hohe Nachfrage für ein deutliches Plus in diesem Segment. Allein im zweiten Quartal beliefen sich die Nettozuflüsse auf 170,5 Tonnen. Das erste Halbjahr 2025 war mit einem Zuwachs von insgesamt 397 Tonnen das stärkste für Gold-ETFs seit dem Rekordjahr 2020.

Auch Privatanleger zeigten großes Interesse. Die Nachfrage nach Barren und Münzen stieg um 11 % auf 307 Tonnen. Insbesondere in China (+44 %) und Europa (+156 %) war das Interesse hoch. Zusammen mit dem starken ersten Quartal ergibt sich das beste erste Halbjahr für Barren- und Münzinvestitionen seit 2013.

Schmucknachfrage leidet unter hohen Preisen

Ganz anders entwickelte sich die Nachfrage nach Goldschmuck. Hier führte der Rekordpreis zu einem deutlichen Rückgang des Absatzes. Weltweit sank die Nachfrage um 14 % auf 341 Tonnen, das niedrigste Niveau seit der COVID-19-Pandemie im Jahr 2020. Vor allem in den preissensiblen Märkten China (-20 %) und Indien (-17 %) brach die Nachfrage ein.

Trotz des geringeren Volumens stiegen die Ausgaben für Schmuck wertmäßig um 21 % auf 36 Mrd. USD. Konsumenten passen ihr Kaufverhalten an, indem sie leichtere Stücke oder Schmuck mit geringerem Goldanteil erwerben. In Indien gewinnt beispielsweise vergoldeter Silberschmuck an Akzeptanz.

Zentralbanken bleiben wichtige Käufer

Die Zentralbanken setzten ihre strategischen Käufe fort, wenn auch in einem moderateren Tempo. Im zweiten Quartal erwarben sie netto 166 Tonnen Gold, was einem Rückgang von 21 % gegenüber dem starken Vorjahresquartal entspricht. Der hohe Goldpreis hat hier offenbar zu einer gewissen Zurückhaltung geführt. Dennoch bleibt die Nachfrage der Notenbanken eine tragende Säule des Marktes. Der World Gold Council betont, die Aussichten blieben "gesund", da Gold als strategisches Diversifikationsinstrument in einem unsicheren geopolitischen und wirtschaftlichen Umfeld weiterhin geschätzt wird. Die Absicht, in den kommenden zwölf Monaten weitere Goldreserven aufzubauen, bleibt laut einer Umfrage unter Zentralbankern hoch.

Angebot auf Rekordniveau

Die Angebotsseite reagierte auf die hohen Preise. Die Minenproduktion erreichte mit 909 Tonnen einen neuen Rekord für ein zweites Quartal. Auch das Goldrecycling nahm um 4 % auf 347 Tonnen zu. Dennoch blieb das Angebot an Recycling-Gold angesichts der massiven Preissteigerungen verhaltener als erwartet. Viele Besitzer halten an ihrem Gold fest in der Erwartung weiter steigender Preise oder nutzen es als Kreditsicherheit, anstatt es zu verkaufen, wie es insbesondere in Indien zu beobachten ist.

Fazit

Der Goldpreis ist in der Nähe der Allzeithochs und die Nachfrage ist stark. Beim Schmuck zeigen sich Ermüdungserscheinungen. Man muss schon klar sagen: Gold ist teuer. Wie bei allem, das keinen Ertrag abwirft, fällt eine Bewertung aber sehr schwer. Die Menschen lieben Gold und messen ihm hohen Wert bei, und das schon seit Tausenden Jahren. Daran wird sich wahrscheinlich so schnell nichts ändern.

Ein kleiner Tipp für alle, die sich einfach merken wollen, wie viel Gold es gibt (bisher gefördertes Gold): Pro Mensch, der aktuell lebt, etwas weniger als eine Unze. Derzeit kommen pro Jahr über 110 Mio. Unzen dazu.

Lesetipp: GOLD - Wie am besten über einen ETC investieren?

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1 Kommentar

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  • masi123
    masi123

    Ok, das sind die Zahlen für den physischen Goldmarkt. Mich würden einmal die Zahlen für Derivate, v. a. auch Leerverkäufe, interessieren.

    17:09 Uhr, 31.07.