Analyse
08:00 Uhr, 07.10.2015

GOLD: Klappt es nun endlich?

Die Bodenbildung bei Gold zieht sich unerträgliche in die Länge. Seit einigen Wochen gibt es wieder Hoffnung auf einen Boden. Vor allen in den letzten 4 Wochen konnte Gold punkten.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.150,45 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.150,45 $/Unze (Deutsche Bank Indikation)

Die US Zinswende wird erst einmal verschoben. Beginnt sie dann wirklich irgendwann einmal, dann werden die Zinsen nicht besonders hoch steigen. Der ehemalige Fed Chef Ben Bernanke äußerte kürzlich Zweifel, ob die US Wirtschaft überhaupt einen Zinssatz von 1% überstehen würde.

Die US Notenbank ist in einem Dilemma. Der Dollar ist bereits jetzt so stark, dass die Exporte einbrechen. Erst im August wies die US Wirtschaft ein neues rekordverdächtiges Handelsbilanzdefizit aus. Mit 48,3 Mrd. USD in einem Monat ist das Defizit auf dem Weg zu neuen Rekorden. Vor 2008 wurden noch größere Defizite erzielt, allerdings lag der Ölpreis damals auch bei mehr als dem Doppelten und die Ölimporte waren auch mengenmäßig deutlich höher als derzeit.

Niedrige Zinsen helfen dem Goldpreis. Noch mehr würde es helfen, wenn der Dollar von seiner Stärke wieder etwas abgibt. Die Erwartung auf die Zinswende hat den Dollar massiv steigen lassen. Im Umkehrschluss sollte der Dollar wieder fallen, wenn die Zinsen später angehoben werden und dann auch nur minimal.

Gold
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    JFD Brokers

Gold lebt nicht nur vom Dollarwechselkurs und von den US Zinsen, sondern auch von der US Inflation. Aus dieser Richtung ist keine Unterstützung zu erwarten. Solange die Zinswende noch nicht komplett abgeblasen wurde wird sich Gold weiterhin schwer tun einen langfristigen, soliden Boden zu finden. Dabei reicht es schon, wenn die Zinswende auch nur vage ganz weit hinten am Horizont erscheint.

Persönlich gehe ich daher nicht von einem langfristigen Boden aus. Kurz- bis mittelfristig ist das anders. Kann Gold über 1.150 USD steigen dürfte eine mittelfristige Rally starten. Das wiederum wird die Minenwerte beflügeln. Hier kann man in der Langfristbetrachtung sogar etwas mehr Hoffnung auf einen Boden finden.

Anlegern ist vor allem der NYSE Arca Gold Bugs Index bekannt. Es gibt allerdings noch einen zweiten Index, der deutlich weniger bekannt und gebräuchlich ist. Es handelt sich dabei um den Philadelphia Gold/Silber Index. Dieser Index beinhaltet nicht nur Goldminenwerte, sondern auch Silberminen und ist weiter gefasst. So ist auch der weltgrößte Kupferproduzent Freeport McMoRan in dem Index enthalten.

Die Grafik zeigt den Goldpreis, den Gold Bugs Index und den Philadelphia Gold/Silber Index (Kürzel XAU). XAU erreichte im September das bisherige Tief aus dem Jahr 2000. Das zeigt wie groß die Panik unter Aktionären ist. Minenwerte erreichten im Jahr 2000 ein Tief, welches Jahrzehnte zuvor und bis heute nicht mehr erreicht wurde.

Die Lage für viele Minenbetreiber ist zweifellos schwierig. Ist sie aber so schwierige wie im Jahr 2000, nachdem Gold und Silber zwei Jahrzehnte lang gefallen waren?

Man braucht nicht viel Fantasie, um eine Übertreibung zu erkennen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es zu einer Bärenmarktrally kommt, die Minenwerte um 30% steigen lässt. Ein Einstieg um jeden Preis muss es trotzdem nicht geben. Gerade XAU hat in den vergangenen Wochen sehr gut performt. Ein Rücklauf um mindestens 5% sollte abgewartet werden.

Lernen, traden, gewinnen

– bei Deutschlands größtem edukativen Börsenspiel Trading Masters kannst du dein Börsenwissen spielerisch ausbauen, von professionellen Tradern lernen und ganz nebenbei zahlreiche Preise gewinnen. Stelle deine Trading-Fähigkeiten unter Beweis und sichere dir die Chance auf über 400 exklusive Gewinne!

Jetzt kostenlos teilnehmen!

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

Mehr über Clemens Schmale
  • Makroökonomie
  • Fundamentalanalyse
  • Exotische Basiswerte
Mehr Experten