GOLD: Klappt es nun endlich?
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Erwähnte Instrumente
- GoldKursstand: 1.150,45 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.150,45 $/Unze (Deutsche Bank Indikation)
Die US Zinswende wird erst einmal verschoben. Beginnt sie dann wirklich irgendwann einmal, dann werden die Zinsen nicht besonders hoch steigen. Der ehemalige Fed Chef Ben Bernanke äußerte kürzlich Zweifel, ob die US Wirtschaft überhaupt einen Zinssatz von 1% überstehen würde.
Die US Notenbank ist in einem Dilemma. Der Dollar ist bereits jetzt so stark, dass die Exporte einbrechen. Erst im August wies die US Wirtschaft ein neues rekordverdächtiges Handelsbilanzdefizit aus. Mit 48,3 Mrd. USD in einem Monat ist das Defizit auf dem Weg zu neuen Rekorden. Vor 2008 wurden noch größere Defizite erzielt, allerdings lag der Ölpreis damals auch bei mehr als dem Doppelten und die Ölimporte waren auch mengenmäßig deutlich höher als derzeit.
Niedrige Zinsen helfen dem Goldpreis. Noch mehr würde es helfen, wenn der Dollar von seiner Stärke wieder etwas abgibt. Die Erwartung auf die Zinswende hat den Dollar massiv steigen lassen. Im Umkehrschluss sollte der Dollar wieder fallen, wenn die Zinsen später angehoben werden und dann auch nur minimal.
Gold lebt nicht nur vom Dollarwechselkurs und von den US Zinsen, sondern auch von der US Inflation. Aus dieser Richtung ist keine Unterstützung zu erwarten. Solange die Zinswende noch nicht komplett abgeblasen wurde wird sich Gold weiterhin schwer tun einen langfristigen, soliden Boden zu finden. Dabei reicht es schon, wenn die Zinswende auch nur vage ganz weit hinten am Horizont erscheint.
Persönlich gehe ich daher nicht von einem langfristigen Boden aus. Kurz- bis mittelfristig ist das anders. Kann Gold über 1.150 USD steigen dürfte eine mittelfristige Rally starten. Das wiederum wird die Minenwerte beflügeln. Hier kann man in der Langfristbetrachtung sogar etwas mehr Hoffnung auf einen Boden finden.
Anlegern ist vor allem der NYSE Arca Gold Bugs Index bekannt. Es gibt allerdings noch einen zweiten Index, der deutlich weniger bekannt und gebräuchlich ist. Es handelt sich dabei um den Philadelphia Gold/Silber Index. Dieser Index beinhaltet nicht nur Goldminenwerte, sondern auch Silberminen und ist weiter gefasst. So ist auch der weltgrößte Kupferproduzent Freeport McMoRan in dem Index enthalten.
Die Lage für viele Minenbetreiber ist zweifellos schwierig. Ist sie aber so schwierige wie im Jahr 2000, nachdem Gold und Silber zwei Jahrzehnte lang gefallen waren?
Man braucht nicht viel Fantasie, um eine Übertreibung zu erkennen. Ich kann mir gut vorstellen, dass es zu einer Bärenmarktrally kommt, die Minenwerte um 30% steigen lässt. Ein Einstieg um jeden Preis muss es trotzdem nicht geben. Gerade XAU hat in den vergangenen Wochen sehr gut performt. Ein Rücklauf um mindestens 5% sollte abgewartet werden.
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