Gold hat nach Trump-Sieg Potenzial
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- GoldKursstand: 1.227,800 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Stuttgart (GodmodeTrader.de) - Das „Krisenmetall“ Gold schien die Sicht des Nobelpreisträgers Paul Krugman, der nach dem Wahlsieg Donald Trumps in der New York Times schrieb, „wahrscheinlich blicken wir auf eine weltweite Rezession, bei der kein Ende in Sicht ist“, zunächst zu bestätigen, denn am Morgen nach der Wahl kletterte die Notierung innerhalb weniger Stunden von 1.270 bis auf 1.337 US-Dollar je Feinunze, wie Thorsten Proettel, Investmentanalyst bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) im aktuellen „Commodities Weekly“ schreibt.
Der Höhenflug sei jedoch nur von kurzer Dauer gewesen und mittlerweile sei Gold sogar billiger als vor der Verkündung des Wahlergebnisses. Auch auf anderen Märkten überwögen die positiven Reaktionen. Die Aktienmärkte stiegen und die Industriemetalle Nickel und Kupfer notierten auf Jahreshöchstständen. Der Grund hierfür seien die auf den jetzt vorgenommenen zweiten Blick außerordentlich wirtschaftsfreundlichen Ziele Donald Trumps. Der künftige US-Präsident plant nicht nur, die Unternehmenssteuer von derzeit 35 Prozent auf 15 Prozent zu senken, heißt es weiter.
„Er möchte auch eine umfassende Erneuerung der stark heruntergekommenen Infrastruktur erreichen. Beide Faktoren zusammengenommen sind wiederum für den Goldpreis stark relevant. Sinkende Steuereinnahmen bei gleichzeitig steigenden Ausgaben bedeuten nämlich, dass die Staatsschuld steigt und mehr Anleihen ausgegeben werden. Die Renditen der US-Treasuries befinden sich deshalb im Steigflug. Anfang November rentierten zehnjähriger Papiere noch bei 1,8 Prozent, während es jetzt 2,15 Prozent sind. Ein weiterer Anstieg bis Ende nächsten Jahres ist absehbar. Außerdem möchte Trump die Notenbankchefin Yellen nach Ende ihrer Amtszeit im Frühjahr 2018 durch eine weniger zaghafte Person ersetzen. Dies spricht für zukünftig tendenziell höhere Leitzinsen“, so Proettel.
In der Summe sei es somit kein Wunder, wenn der US-Dollar gegenüber dem Euro stärker notiere. Auch dieser Umstand laste auf Gold. Allerdings dürfe nicht ausgeblendet werden, dass eine Verringerung der Importe aus China mit einem Rückgang des inflationsdämpfenden Effektes für die US-Geldentwertung einhergehen würde, heißt es weiter.
„Ebenso würde eine Erhöhung der Staatsausgaben vermutlich die Inflationsrate antreiben, die im kommenden Jahr in den USA voraussichtlich auf 2,5 Prozent steigen wird. Gold hat vor diesem Hintergrund Potenzial - selbst wenn die unzähligen Mahner vor den angeblich negativen konjunkturellen Wirkungen einer Präsidentschaft von Donald Trump am Ende nicht Recht bekommen sollten“, so Proettel.
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Nach dem zweiten Blick ist vor dem dritten Blick.
Hoffentlich bekommt Proettel keinen Silberblick bei soviel Durchblick