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10:10 Uhr, 29.09.2022

Gold fällt wieder Richtung Zweieinhalbjahrestief zurück

Die Faktoren, die dem Edelmetall im letzten halben Jahr zugesetzt haben, wie die hohe Inflation und die Zinsanhebungen der Federal Reserve Bank (Fed) mitsamt der Aussicht auf weitere kräftige Erhöhungen, sind nach wie vor intakt.

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    Kursstand: 1.646,49 $ (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Gold fällt am Donnerstagvormittag wieder in Richtung seines zur Wochenmitte bei 1.614,40 US-Dollar je Feinunze erreichten Zweieinhalbjahrestiefs zurück, von dem sich die Notierungen zwischenzeitlich bis 1.662,56 US-Dollar pro Unze erholt hatten. Im Tief notierte das Edelmetall heute bislang bei 1.641,10 US-Dollar je Feinunze.

Der US-Dollar, mit dem Gold für gewöhnlich negativ korreliert ist, legt nach seinem Kursrücksetzer wieder in Richtung seines gestrigen 20-Jahres-Hochs zu. Die Faktoren, die dem Greenback im letzten halben Jahr kräftigen Auftrieb beschert haben, wie die hohe Inflation und die Zinsanhebungen der Federal Reserve Bank (Fed) mitsamt der Aussicht auf weitere kräftige Erhöhungen, sind nach wie vor intakt. Hinzu kommen die vergleichsweise besseren Aussichten für die US-Wirtschaft, da Europa zudem mit einer Energiekrise zu kämpfen hat.

„Gold müsste angesichts der Rezessionssorgen als sicherer Hafen stark gefragt sein, doch das Gegenteil ist der Fall. Aktuell steht das Edelmetall erheblich unter geldpolitischem Druck. Enttäuschende Daten zur US-Inflation haben Spekulationen weiterer großer Zinsschritte der Fed befeuert, so dass die steigenden Opportunitätskosten dem zinslosen Gold schwer zusetzen. Der Preis für eine Feinunze sackte Richtung 1.600 US-Dollar ab, so tief wie zuletzt im April 2020“, schreibt Helaba-Analystin Claudia Windt im September in der Research-Publikation „Gold im Fokus“.

„Zwar ist es richtig, dass Gold in Zinserhöhungsphasen ins Hintertreffen gerät. Jedoch sollte sich die jüngste Bewegung als übertrieben herausstellen. Investoren trauen der Fed in der Inflationsbekämpfung einen ähnlich harschen Kurs zu, wie dem Notenbankchef Volkers in den 1980er Jahren. Dies ist vor dem Hintergrund der hohen Staatsverschuldung sowie geopolitischer Risiken wenig wahrscheinlich, so dass sich Gold wieder um 1.800 US-Dollar je Feinunze festigen sollte“, so Windt.

Gegen 10:05 Uhr MESZ notiert Gold auf Tagessicht mit einem Minus von 0,70 Prozent bei 1.647,03 US-Dollar pro Unze.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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