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08:54 Uhr, 14.12.2015

Gold: Erholungspotenzial trotz US-Zinsanhebung

LBBW-Investmentanalyst Thorsten Proettel erwartet eine Verlautbarung, wonach die US-Notenbank 2016 nur in geringem Umfang weitere Erhöhungen vornehmen wird.

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  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.074,55 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Stuttgart (GodmodeTrader.de) - Gemäß den jüngsten Daten der US-Terminmarktaufsicht weitete die Gruppe der Money Manager ihre Gold-Netto-Short-Position von knapp 17.000 Kontrakten auf zuletzt gut 20.000 Kontrakte aus. Diese geringe Veränderung ist zwar im langfristigen Vergleich kaum erheblich. Sie verdeutlicht aber, dass die Spekulanten weiterhin auf fallende Preise setzen. Vermutlich erfolgt in den kommenden Tagen jedoch ein Umschwung, der den Goldpreis spürbar entlasten könnte, wie Thorsten Proettel, Investmentanalyst bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) im aktuellen „Commodities Weekly“ schreibt.

Sollte die US-Zentralbank auf ihrer vielbeachteten Sitzung am Mittwoch entgegen der Markterwartung ihren Leitzins doch nicht anheben, dann dürfte der Goldpreis vermutlich sprunghaft ansteigen. Die short positionierten Händler wären sofort gezwungen, ihre Wetten glattzustellen, was durch das Abschließen von Gold-Terminkäufen als Gegengeschäft einen entsprechenden Aufwärtsdruck erzeugen würde, heißt es weiter.

„Viel wahrscheinlicher ist natürlich die erste Anhebung des Leitzinses seit 2006. Aber auch in diesem Fall hat der Goldpreis Erholungspotenzial. Angesichts der schon seit einigen Wochen sinkenden Goldnotierung ist die Wette der Spekulanten aufgegangen, so dass Glattstellungen für Gewinnmitnahmen sinnvoll erscheinen“, so Proettel.

Hinzu komme, dass die meisten Händler über die Weihnachtsfeiertage und den Jahreswechsel keine offenen Positionen in ihren Büchern halten wollten. Allein aus diesem Grund sei in den nächsten Tagen mit einem allmählichen Rückgang der Short-Wetten zu rechnen, was dem Goldpreis etwas Entlastung bringen dürfte“, heißt es weiter.

„Viel wichtiger als die erste Zinserhöhung dürften die Äußerungen von Fed-Chefin Yellen über zukünftige Zinsschritte sein. Wir erwarten eine Verlautbarung, wonach die US-Notenbank 2016 nur in geringem Umfang weitere Erhöhungen vornehmen wird. In diesem Fall dürften sich die negativen Auswirkungen auf Gold in engen Grenzen halten. Für die internationale Anlegergemeinde ist der US-Zins ohnehin wenig bedeutend. Im Rest der Welt dürfte die sehr lockere Geldpolitik auch 2016 anhalten“, so Proettel.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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