Kommentar
07:06 Uhr, 21.02.2017

GOLD - diese Empfehlung sollte man beachten!

BlackRock ist der weltweit größte Vermögensverwalter und dieser empfiehlt gerade Gold. Das bedeutet etwas.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.237,800 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Gold - WKN: 965515 - ISIN: XC0009655157 - Kurs: 1.237,800 $/Unze (Commerzbank CFD)

BlackRock empfiehlt Gold aus einem ganz bestimmten Grund. Es geht dabei nicht darum, dass Gold ein Gegengewicht zur Inflation darstellt. Der Goldpreis tendiert zur Stärke, wenn die Inflation ansteigt, doch dies ist nicht der Hauptgrund für die Empfehlung. Es geht vielmehr um Unsicherheit.

Gold bzw. generell Edelmetalle, haben zwei Vorzüge. Einerseits erhalten sie die Kaufkraft. Sie sind also ein guter Hedge gegen ansteigende Inflation. Andererseits gewinnen Edelmetalle in unsicheren Zeiten. Sind die Märkte volatil, kann Gold davon meist profitieren.

Wie das aussieht, zeigt Grafik 1. Dargestellt sind der Goldpreis und der Volatilitätsindex des S&P 500 (VIX). Gold kann für gewöhnlich zeitnah steigende Volatilität abfangen. Steigt der VIX an, steigt für gewöhnlich auch der Goldpreis. Beide Basiswerte verlaufen parallel, wenn auch nicht immer ausnahmslos und perfekt.

Derzeit ist die Volatilität sehr niedrig. Es gibt also rein oberflächlich betrachtet keinen Grund, gerade jetzt in Gold zu investieren bzw. es als Hedge zu verwenden. BlackRock sieht dies anders. Es gibt zwar tatsächlich eine große Divergenz zwischen VIX und dem Goldpreis, doch meist löst sich eine solche Divergenz eher früher als später auf.

Grafik 2 zeigt den Anstieg des Goldpreises während der VIX fiel. Diese Tendenz lässt sich unter anderem so interpretieren: Anleger kaufen Gold, um sich abzusichern. Sie trauen der Ruhe an den Märkten nicht, zumal der Ruhe früher oder später der Sturm folgt.

Der S&P 500 hat sich schon viele Wochen nicht mehr nennenswert nach unten bewegt, insbesondere nicht an einem einzigen Tag.

Der Index ist seit Anfang Dezember nicht mehr um über 1 % innerhalb eines Tages gefallen. Das ist ungewöhnlich. Solchen Ruhephasen folgt oftmals ein heftiger Anstieg der Volatilität. Diese wiederum steigt häufig nur dann an, wenn die Kurse fallen.

Meine persönliche Interpretation ist eine etwas andere. Gold wird gerade vor allem deswegen gekauft, weil die Inflation ansteigt. Anleger sichern vielmehr das Inflationsrisiko ab und nicht so sehr das Risiko, dass Aktienkurse nachgeben. Um sich gegen fallende Aktienkurse abzusichern, kauft man derzeit am besten Optionen.

Optionen sind derzeit so billig wie lange nicht. Ein wichtiger Bestandteil des Optionspreises ist die Volatilität. Je schwankungsanfälliger der Markt ist, desto eher werden die Ausübungspreise erreicht. Daher kostet eine Option in volatilen Marktphasen mehr. Aktuell erwarten Marktteilnehmer auch in den nächsten Wochen keine großen Schwankungen. Andernfalls wären Optionen sonst teurer und damit auch der VIX höher (der VIX berechnet sich aus Optionspreeisen).

Absicherung von Aktien über Gold macht momentan wenig Sinn. Vielmehr dürften Anleger über den Jahreswechsel böse überrascht worden sein. Die Inflation stieg schneller und höher als viele erwartet hatten. Jetzt suchen Anleger nach Absicherungsformen.

Gold wird seinen aktuellen Glanz vermutlich noch vor der Jahresmitte wieder etwas verlieren. In den nächsten Wochen können die Preise weiter steigen, sogar sehr kräftig. Anleger dürften auch in den kommenden Wochen von Inflationsdaten überrascht werden. Die hohe Inflation ist jedoch vor allem auf den Anstieg der Rohstoffpreise zurückzuführen. Ist dies erst einmal in den Daten enthalten, sinkt die Inflationsrate wieder, was Gold erneut unter Druck bringen dürfte.

Clemens Schmale

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2 Kommentare

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  • dschungelgold
    dschungelgold

    Zusatz: Die Kreditausfallquoten in Indien haben von ca. 15℅ auf ueber 50℅ !!!!! angezogen. Daraus kann Jeder seine Schluesse ziehen. In der Presse kein einziges Wort!

    10:32 Uhr, 21.02. 2017
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Es kann doch niemand im Ernst glauben, das der Anstieg der Luftgeld basierten Aktienmaerkte so weiterlaeuft?!! Natuerlich ist und bleibt physisches Gold die immer dagewesene Weltwaehrung. Das Chaos in Indien wird weiterhin verschwiegen. Tratzig verschwiegen in der Weltpresse. Mittlere Geschaefte werden dort vielerorts bereits in Gold abgewickelt. Ob man das nun ignoriert oder nicht spielt keine Rolle. Dank Modi befindet sich Indien gerade am Abgrund. Das wird dieses Jahr Gold antreiben. Die Inder verliehren taeglich mehr das schon vorher (vor der Demonetarisierung)sehr begrenzte Vertrauen in die dortige Banken und den Rupie. Eines weiss JEDER Inder: Gold kann man nicht entwerten. Das ist es was zaehlt. Die staatliche Repression verpufft .

    08:18 Uhr, 21.02. 2017

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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