Fundamentale Nachricht
13:18 Uhr, 30.08.2017

Gold: Die "Krisenwährung" hat ihre Pflicht erfüllt

Haupttreiber der jüngsten Gold-Rally war die gestiegene Risikoscheu der Anleger nach dem Raketentest Nordkoreas am Dienstag. Nun hat sich die Lage vordergründig erfüllt, entsprechend fällt Gold zurück. Der Preisrückgang hat aber weitere Gründe.

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  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.310,850 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London/ Washington/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Viele Beobachter hatten es vorausgehen: Am Dienstag hatte die erneute Eskalation in der Nordkorea-Krise eine Flucht der Anleger in sichere Anlagen ausgelöst.Der Goldpreis erklomm ein neues Jahreshoch, ja gar den höchsten Stand seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. Nach der Klettertour auf ein neues 9½-Monatshoch am Dienstag bei 1.326 US-Dollar je Feinunze geht es heute aber erwartungsgemäß schon wieder abwärts obwohl sich der Nordkorea-Konflikt nur vordergründig entspannt hat.

Haupttreiber der jüngsten Gold-Rally war die gestiegene Risikoscheu der Anleger nach dem Raketentest Nordkoreas am Dienstag: Das Land feuerte unangekündigt eine Rakete ab, die über Japan hinweg flog. Der japanische Regierungschef Shinzo Abe zeigte sich fassungslos und sprach von einer „ernsthaften Bedrohungslage“. Die Gold-ETFs verzeichneten zu Wochenbeginn mit gut 10 Tonnen den höchsten Tageszufluss seit Anfang Juni, so Experten der Commerzbank. Gold profitierte aber zugleich auch vom schwachen Dollar und durchbrach locker die entscheidende Marke von 1.300 US-Dollar je Feinunze, die weitere Anschlusskäufe auslöste.

Heute handelt das Edelmetall bei gut 1.310 US-Dollar je Feinunze und damit rund 15 US-Dollar unter dem gestrigen Hoch. Neben der Geopolitik kommen weitere Gründe zum Tragen, die den leichten Preisrutsch mitauslösten. Der Dollar zeigt sich wieder stärker, EUR/USD rutschte wieder unter die Marke von 1,20. Zugleich machte die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen weiter Boden gut. Auch die Zinserwartungen sind nochmals etwas gesunken. Laut Fed Fund Futures liegt die Wahrscheinlichkeit für eine weitere Zinserhöhung bis zum Jahresende laut Commerzbank mittlerweile unter 30 Prozent. „Die US-Notenbank Fed könnte auch wegen Wirbelsturm Harvey mit der nächsten Zinsanhebung zögern, da noch nicht absehbar ist, wie stark der Sturm die US-Konjunktur auf kurzfristige Sicht belasten wird“, so die Analysten.

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1 Kommentar

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    Bei allem Respekt, Herr Lammert, aber wann hat denn Nordkorea die Rakete gezündet? Das war die Nacht von Montag auf Dienstag. Am Montag hatte Gold mit 1310 geschlossen. Wollen Sie uns jetzt ernsthaft weißmachen, dass ein Anstieg von 1310 auf kurzzeitig 1325 eine "Rally" darstellt, die zudem auch noch "krisengetrieben" war?

    Ich behaupte, der Goldpreis hätte genau den selben Verlauf genommen auch ohne Kim´s Rakete (da der Widerstand bei 1300 nach ewig langer Zeit durchbrochen wurde und dies Anschlusskäufe nach sich zog).

    Der Widerspruch, dass es heute dann "erwartungsgemäß" schon wieder abwärts geht, "obwohl sich der Nordkorea-Konflikt nur vordergründig entspannt hat" wäre dann auch aufzulösen.

    Wer hatte das erwartet? Sie selbst? Banker? "Experten"? Wer sind die von Ihnen angesprochenen Beobachter, die irgendwelche Dinge voraussehen können (tatsächlich berichten diese über aktuelle Fakten und behaupten, sie hätten es bereits gestern so kommen sehen)?

    13:57 Uhr, 30.08. 2017

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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