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13:17 Uhr, 24.06.2016

Gold: Brexit sorgt für Kursgewinn von mehr als 100 US-Dollar

Der Brexit macht es LBBW-Analyst Thorsten Proettel zufolge unwahrscheinlich, dass die Fed noch in diesem Jahr ihre Leitzinsen erhöhen wird.

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    Kursstand: 1.317,000 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Stuttgart (GodmodeTrader.de) – Gold ist nach dem Entscheid der Briten, aus der Europäischen Union (EU) austreten zu wollen, und dem darauf erfolgten Einbruch der Aktienmärkte und des britischen Pfunds als „sicherer Hafen“ gefragt und gewann von Donnerstagabend bis Freitagmorgen mehr als 100 US-Dollar hinzu. Im Hoch notierte das Edelmetall bei 1.358 US-Dollar je Feinunze, wie Thorsten Proettel, Investmentanalyst bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) im aktuellen „Commodities Weekly“ schreibt. Das seidie stärkste Preisbewegung seit dem starken Absturz im April 2013 gewesen. Nachdem die erste Panik an den Börsen bewältigt war, seiendie Aktien wieder etwas gestiegen und der Goldpreis ist zurückgefallen, heißt es weiter.

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„Wir nehmen das Ergebnis des Brexit-Referendums zum Anlass, unsere kurzfristigen Goldprognosen per Ende drittem und viertem Quartal 2016 von 1.300 US-Dollar auf 1.350 US-Dollar anzupassen. Hierfür sprechen neben der allgemeinen Verunsicherung an den Märkten sowie der Wahrscheinlichkeit einer Rezession in Großbritannien vor allem die geänderten Aussichten für die Leitzinsen in den USA“, so Proettel.

Es sei unwahrscheinlich geworden, dass die Fed noch in diesem Jahr ihre ‚Target Rate‘ erhöhen werde. Gemessen an der Swap-Kurve der Overnight Lending-Zinssätze preise der Markt die nächste Erhöhung durch Janet Yellen erst Ende 2018/Anfang 2019 ein, heißt es weiter. „Wir halten diese Sichtweise für zu pessimistisch und können uns unter der Voraussetzung robuster US-Wirtschaftsdaten angesichts von anziehenden Inflationsraten bereits im ersten Halbjahr 2017 einen Zinsanstieg vorstellen. Vorerstfällt die Angst am Goldmarkt vor einem Zinsanstieg aber weg“, so Proettel.

Auch die hohen kontinuierlichen Goldkäufe von Großanlegern, die anhand der ETC-Bestände sichtbar würden, sprächen für eine leichte Verteuerung des Edelmetalls. Einem noch stärkeren Anstieg in den kommenden Monaten stehe jedoch die Aussicht auf Gewinnmitnahmen in den kommenden Wochen entgegen. Außerdem dürfte der teure Preis viele Menschen in den wichtigen asiatischen Märkten vorerst von Goldkäufen abhalten. Die langfristige Prognose von 1.400 US-Dollar zur Jahresmitte 2017 bleibe unverändert, heißt es abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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