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15:38 Uhr, 09.10.2015

Gold: Baldige US-Zinsanhebung wird immer unwahrscheinlicher

LBBW-Investmentanalyst Thorsten Proettel fürchtet, dass der US-Notenbank aufgrund der momentanen Zögerlichkeit mit Zinserhöhungen bei der nächsten Rezession die Möglichkeit deutlicher Zinssenkungen fehlt.

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  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.155,18 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Stuttgart (GodmodeTrader.de) – Gold ist zum Wochenschluss auf ein Sechswochenhoch bei 1.157,38 US-Dollar je Feinunze geklettert. Neuen Auftrieb gegeben hat dem Edelmetall das am Donnerstagabend veröffentlichte und dovisch ausgefallene Sitzungsprotokoll des letzten US-Notenbanktreffens, nachdem bereits der schwache US-Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag eine baldige Zinsanhebung in den USA - die erste seit 2006 – unwahrscheinlicher gemacht hat.

„Vor diesem Hintergrund könnte die an den Märkten heiß diskutierte Frage, ob noch in diesem Jahr eine erste, kleine Zinserhöhung in den USA kommt, mehr und mehr an Bedeutung verlieren. Langfristig entscheidend dürfte vielmehr sein, ob es die US-Fed als vermutlich wichtigste Notenbank der Welt überhaupt noch schafft, vor der nächsten Rezession die Zinsen so weit zu erhöhen, dass sie einem Abschwung mit kräftigen Zinssenkungen entgegenwirken kann. Es wäre denkbar, dass ihr aufgrund der momentanen Zögerlichkeit später das Potenzial, soll heißen die Zinshöhe hierfür fehlt“, schreibt Thorsten Proettel, Investmentanalyst bei der Landesbank Baden-Württemberg, im aktuellen „Commodities Weekly“.

In diesem Fall könnte sie die Zinsen in den Negativbereich senken, wie dies schon die schwedische Notenbank praktiziert, oder sie könnte mit einem erneuten Anleihenkaufprogramm (QE) die Märkte mit Liquidität fluten, heißt es weiter. „Beide Alternativen würden die Attraktivität von Gold grundsätzlich erhöhen, da das gelbe Metall im Gegensatz zu Papiergeld nicht beliebig vermehrt werden kann. Außerdem würde sich gegebenenfalls der Nachteil von Gold, keine Zinsen abzuwerfen, in einem Umfeld mit Negativzinsen in einen Vorteil verwandeln. Das Halten von Gold könnte in diesem Fall vor einer schleichenden Enteignung bewahren“, so Proettel.

Gegen 15:30 Uhr MESZ notiert Gold mit einem Plus von 1,41 Prozent bei 1.155,03 US-Dollar je Feinunze.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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