Fundamentale Nachricht
13:50 Uhr, 28.07.2014

Globaler Wirtschaftsaufschwung beschleunigt sich

Die Notenbanken spielen nach Meinung von Jens Wilhelm, im Vorstand der Union Asset Management Holding AG zuständig für Portfoliomanagement und Immobilien, für das Wachstum der Weltwirtschaft eine entscheidende Rolle.

Deidesheim (BoerseGo.de) - Der Vorstand von Union Investment erwartet, dass sich das Wachstum der Weltwirtschaft moderat beschleunigt: in den USA von 2,0 Prozent im laufenden Jahr auf 2,6 Prozent im kommenden Jahr und in der Eurozone von 1,0 Prozent auf 1,3 Prozent. In China dürfte die Wirtschaft weiterhin um etwas mehr als 7 Prozent wachsen. Die Notenbanken spielen dabei eine entscheidende Rolle, wie Jens Wilhelm, im Vorstand der Union Asset Management Holding AG zuständig für Portfoliomanagement und Immobilien, im Rahmen einer Presseveranstaltung in Deidesheim erklärte.

So habe die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins auf ein neues Rekordtief gesenkt und weitere Maßnahmen angekündigt, um die Kreditvergabe der Banken anzukurbeln und eine Deflation in der Eurozone zu vermeiden. „Die Deflationssorgen halte ich für übertrieben“, sagte Wilhelm. „Gleichzeitig könnte der globale Wirtschaftsaufschwung mit Unterstützung der Notenbanken länger dauern als gedacht.“ Das Niedrigzinsumfeld bleibe erhalten, auch wenn der Gleichklang der Geldpolitik der großen Notenbanken in absehbarer Zeit zu Ende gehen dürfte. Dies könne zumindest kurzfristig für Verunsicherung an den Kapitalmärkten sorgen, heißt es.

Während bei der EZB und der Bank of Japan ein Ende der ultralockeren Geldpolitik noch nicht in Sicht ist, rechnet Wilhelm bei der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) und der Bank of England mit einer Wende in der Geldpolitik. Das Anleihekaufprogramm der Fed läuft bereits in diesem Jahr aus, im kommenden Jahr ist ein erster Zinsschritt in den USA zu erwarten. „Die größten Risiken für den weiteren Aufschwung an den Kapitalmärkten sind neben möglichen Fehlern der Notenbanken ganz klar geopolitischer Natur“, betonte Wilhelm. „Dazu gehören die Krise in der Ukraine, die Konflikte im Nahen und Mittleren Osten und die Brandherde in Südostasien. Von hier erwarte ich in den nächsten Jahren vermehrt Störfeuer für die Kapitalmärkte.“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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