Globale Börsen: Wohin des Weges?
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Zürich (BoerseGo.de) – „Unser Kompass signalisiert für 2014 eine konjunkturelle Erholung auf breiter Basis, begünstigt durch die reichliche Liquiditätsversorgung der Zentralbanken sowie den nachlassenden Einfluss der staatlichen Sparprogramme. Ein solches Szenario wirkt sich unseres Erachtens zwar günstig auf die Finanzmärkte aus. Allerdings sind die Bewertungen nicht mehr so attraktiv wie noch vor einem Jahr, und potenzielle Hindernisse sind nicht zu unterschätzen“, schreibt Vontobel-Chefstratege Christophe Bernard in einem aktuellen Marktkommentar.
„Im Jahr 2014 erwarten wir eine Beschleunigung des Weltwirtschaftswachstums im Vergleich zum Vorjahr – eine Folge der gleichzeitigen Erholung der entwickelten Volkswirtschaften. Hervorzuheben sind dabei die Vereinigten Staaten, wo wir für 2014 mit einer Erhöhung der Wachstumsrate auf 2,6 Prozent von rund 1,6 Prozent im laufenden Jahr rechnen. Einerseits hat die erhebliche fiskalische Straffung in diesem Jahr – die Sozialversicherungssteuern wurden erhöht, die Staatsausgaben durchs Band gekürzt – das Wachstum stark belastet“, so Bernard weiter.
Andererseits habe sie zu einer beachtlichen Verringerung des Haushaltsdefizits beigetragen. Allen Widrigkeiten zum Trotz sei der US-Wirtschaft ein passables Wachstum gelungen, unterstützt durch den Häusermarkt und die florierenden Automobilabsätze. Der ‚Gegenwind‘, der von der Fiskalpolitik ausgehe, werde im Verlauf von 2014 abflauen. Für die US-Wirtschaft erhöhe sich dadurch der Spielraum, ihr tatsächliches Potenzial auszuschöpfen, heißt es.
In der Eurozone dürften niedrigere Zinsen und die nachlassende Wirkung der Sparprogramme ein leichtes Wachstum von etwa einem Prozent ermöglichen, womit erstmals seit 2011 wieder ein leichtes Plus erzielt und eine deutliche Verbesserung gegenüber der für 2013 geschätzten Abnahme um 0,3 Prozent erreicht würde. In Japan und Großbritannien sollte sich das Wachstum um etwa zwei Prozent bewegen. Die Schwellenländer, die die Erwartungen in den vergangenen zwölf Monaten immer wieder enttäuscht hätten, kämpften nach wie vor mit Herausforderungen. Verantwortlich hierfür seien das kreditbasierte Wachstum, die nachlassende Wettbewerbsfähigkeit und der Reformstau. Dank der Erholung der Exporte in die Industrieländer dürften sich die Wachstumsperspektiven der Schwellenländer jedoch Stabilisieren, so der Marktkommentar weiter.
„Da kein Inflationsdruck besteht, werden die Zentralbanken unseres Erachtens ihre äußerst lockere Geldpolitik fortsetzen, was wiederum den Finanzmärkten Auftrieb verleiht. Vor diesem Hintergrund dürften Aktien weiterhin die bevorzugte Anlageklasse bleiben, auch wenn die Bewertungen nicht mehr unbedingt günstig sind. Gleichwohl werden an den Aktienmärkten höhere Erträge erwartet als an den Anleihenmärkten. Die US-Notenbank Fed könnte als erste der großen Zentralbanken eine Straffung der Geldpolitik in die Wege leiten, indem sie ab dem zweiten Quartal 2014 ihre Anleihekäufe drosselt und im ersten Halbjahr 2015 die Zinsen erhöht – beides Maßnahmen, die den US-Dollar stärken würden. In Bezug auf die Weltwirtschaft sehen wir die Wahrscheinlichkeit für das Szenario einer Erholung auf breiter Front bei ungewöhnlich hohen 80 Prozent“, so Bernard.
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