Gewinnüberraschungen: Sie machen wohl Witze?

New York (GodmodeTrader.de) - Mit ihren Quartalsergebnissen geben US-amerikanische Large Caps heutzutage so viele Gewinnüberraschungen bekannt, dass diese für Investoren mittlerweile fast bedeutungslos geworden sind. Doch tatsächlich hängen die positiven Überraschungen nicht nur von den Emittenten ab, sondern vielmehr von der öffentlichen Berichterstattung sowie den Analystenvorhersagen, wie es in einem aktuellen Marktkommentar der Investmentgesellschaft AB heißt.

Ein genauerer Blick zeige: Bezogen auf die Konsensschätzungen für alle Unternehmen des S&P 500 habe seit 2013 jedes Jahr mit extrem optimistischen Prognosen einiger Analysten begonnen – doch seien diese später wieder reduziert worden. Daher sei ein Übertreffen der Konsensschätzungen zum Jahresende nicht die Ausnahme, sondern die Regel gewesen, heißt es weiter.

„Die Prognosen sind verzerrt und dasselbe gilt für die Fehlerhäufigkeit: Nach anfänglicher Euphorie scheinen die Analysten ihre Schätzungen nach unten zu korrigieren, völlig unabhängig davon, ob sich die Fundamentaldaten verbessern oder nicht. Das Ergebnis sind dann die positiven Gewinnüberraschungen“, schreiben die AB-Analysten Frank Caruso, Vincent Dupont und Adam Yee, die die Ergebnisschätzungen der Analysten untersucht haben. Um die wirklich wichtigen Faktoren für die Outperformance einer Anlage zu identifizieren, raten die Experten: „Konzentrieren Sie sich auf die Fundamentaldaten der Unternehmen.“