George Soros hält eine Pleite Griechenlands für unausweichlich
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Brüssel/ Washington (BoerseGo.de) - Die Eurozone stemmt sich gegen eine Ausweitung der Schuldenkrise. Mit einer ganzen Staffage von Schritten kommen die Euro-Staaten der griechischen Regierung bei der Bewältigung der Schuldenkrise entgegen. Nach einem stundenlangen Sitzungsmarathon in Brüssel verständigten sich die Euro-Finanzminister am späten Montagabend darauf, dem Krisenland längere Laufzeiten für die Notkredite zu geben und auch niedrigere Zinsen als bisher zu gewähren. Mit den Banken und anderen privaten Gläubigern Griechenlands soll weiter über einen Beitrag zur Unterstützung des Landes gesprochen werden. Zudem soll der Rettungsfonds für klamme Eurostaaten (EFSF) neue Aufgaben erhalten und somit gestärkt werden.
Ein zweites Rettungspaket für Athen wurde noch nicht beschlossen, soll aber bald schon in trockenen Tüchern sein. Seit zwei Monaten suchen die Minister bereits nach einer neuen Strategie. Das erste, 110 Milliarden Euro schwere Kreditpaket, war nicht groß genug, um das Land zu stabilisieren.
Der Investor George Soros hält eine Pleite Griechenlands hingegen für unausweichlich. Die EU sollte sich daher einen Plan B zurechtlegen, um eine Ansteckung der anderen Länder zu verhindern, schrieb Soros in einem Kommentarbeitrag in der Financial Times vom Dienstag. Der Zahlungsausfall könnte unausweichlich sein, er müsse aber nicht zwangsläufig unkontrolliert erfolgen. Die Eurozone müsse durch eine umfangreichere Nutzung von Euro-Anleihen und ein System der Einlagensicherung gestärkt werden.
Zuletzt hatten sich auch die Befürchtungen gemehrt, dass sich die Schuldenkrise ausweitet und Italien sein Defizit nicht mehr in den Griff bekommt. Italien ist die drittgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone, ein Hilfseinsatz für das Land könnte den Europäern wesentlich größere Probleme bereiten als die bisherigen Pakete für Griechenland, Irland und Portugal. Italien ächzt unter einem riesigen Schuldenberg von 1,84 Billionen Euro.
Laut der neuen Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, sind die italienischen Probleme in den Griff zu bekommen. "Italien hat ganz klar im Moment mit Problemen zu tun, die im wesentlichen von den Märkten befeuert wurden", sagte sie am Montag in Washington. Einige der Wirtschaftsdaten des Landes seien "exzellent"; ein großer Teil der Schulden werde im Inland gehalten. Das bedeutet, dass der Einfluss internationaler Märkte begrenzt ist.
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