Geniale Strategie: Seitwärtsrendite von 40 %
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Discountzertifikate sind die beliebtesten Anlagezertifikate in Deutschland. Kein Wunder, denn Discounter ermöglichen es dem Anleger, einen Basiswert wie eine Aktie, einen Index oder einen Rohstoff günstiger zu erwerben, als es dem aktuellen Marktpreis entspricht.
Das Kunststück wird durch die Konstruktion eines Discountzertifikats möglich: Um einen Discounter zu konstruieren, investiert der Emittent in den entsprechenden Basiswert und verkauft gleichzeitig eine Call-Option auf diesen. Diese Strategie nennt sich Covered Call Writing und ist bei institutionellen Anlegern weit verbreitet. Durch den Verkauf der Call-Option wird eine zusätzliche Optionsprämie durch den Optionsschreiber, in diesem Fall den Emittenten, vereinnahmt. Diese Optionsprämie ermöglicht es dem Emittenten, das Discountzertifikat mit einem Preisabschlag gegenüber einem Direktinvestment zu verkaufen.
Discountzertifikate sind vor allem dann geeignet, wenn ein Anleger mit leicht steigenden, konstant bleibenden oder gar leicht sinkenden Kursen rechnet. Solange der Kurs des Basiswerts sich nicht stark verändert, ermöglichen Discounter eine positive Performance deutlich über der des Basiswerts. Bei stark steigenden Kursen wäre hingegen ein Investment in den Basiswert selbst lukrativer, denn das Discountzertifikat wird maximal zum sogenannten Cap ausgezahlt. Die genaue Funktionsweise von Discountzertifikaten wird in diesem Artikel erklärt.
Discountzertifikate ermöglichen Seitwärtsrenditen von fast 40 %
Discountzertifikaten ermöglichen es Anlegern, attraktive Renditen zu erzielen, selbst wenn sich der jeweilige Basiswert nur seitwärts entwickelt. Mit der Anlage- und Hebelproduktsuche auf Guidants können Trader und Anleger auch spannende Discountzertifikate finden.
Der folgende Screenshot zeigt alle Discountzertifikate unabhängig vom Basiswert absteigend sortiert nach der Seitwärtsrendite. Einige Discountzertifikate ermöglichen eine Seitwärtsrendite von annähernd 40 Prozent. Bleibt der Kurs des Basiswerts bis zum Ende der Laufzeit also konstant oder steigt (egal wie stark), vereinnahmt der Anleger einen Gewinn von fast 40 Prozent vor Kosten. Da der Discounter mit einem deutlichen Abschlag zum Basispreis begeben wird, müsste der Basiswert außerdem in einer ähnlichen Größenordnung fallen, damit der Anleger einen Verlust verbucht. Da der Cap allerdings bei solchen Seitwärtszertifikaten typischerweise in der Nähe des aktuellen Kurses liegt, kann der Anleger auch bei stark steigenden Kursen nicht deutlich mehr verdienen als die Seitwärtsrendite.
Analysiert man die Discountzertifikate mit besonders hoher Seitwärtsrendite nach ihren Basiswerten, so fällt auf, dass es aktuell besonders hohe Seitwärtsrenditen unter anderem bei Discountern auf die Aktien des Chip-Entwicklers AMD und des Action-Kamera-Herstellers GoPro gibt. Das liegt an der besonders hohen impliziten Volatilität dieser Werte. Das bedeutet, dass die Händler und Anleger bei diesen Aktien mit besonders großen Schwankungen rechnen. Je höher die implizite Volatilität, desto höher auch die Optionsprämie, die der Emittent des Discounters beim Verkauf der Call-Option vereinnahmt. Je höher die vereinnahmte Optionsprämie, umso günstiger kann der Emittent den Discounter an die Anleger verkaufen. Die Optionsprämie kann man dabei als eine Art Versicherungsprämie betrachten: Bei stark schwankenden Werten und als eher unsicher eingestuften Werten wie AMD oder GoPro ist der Terminmarkt bereit, eine besonders hohe Prämie an den Verkäufer der Call-Option (den Emittenten des Discounters) zu zahlen. Denn bei stark schwankenden Werten ist eine Option mehr wert als bei Werten, die sich kaum bewegen.
Eine systematische und gut diversifizierte Investition in Discountzertifikate mit hoher annualisierter Seitwärtsrendite dürfte auf lange Sicht den Anleger vermutlich mit einer Rendite belohnen, die über der des Aktienmarktes liegt. Denn durch den Kauf der Discountzertifikate kommt der Anleger über den Abschlag zum Basiswert indirekt in den Genuss der Optionsprämie, die der Emittent durch den Verkauf der Call-Option erhält. Der Anleger wird indirekt zum "Versicherungsgeber", der das Risiko für besonders starke Kursveränderungen übernimmt und dafür mit einer Überrendite belohnt wird - so zumindest die finanztheoretische Sichtweise, ohne Berücksichtigung der Kosten. Ob sich der Kauf von Discountzertifikaten mit besonders hoher Seitwärtsrendite auch in der Praxis lohnt, ist bisher nicht systematisch untersucht worden. Angesichts von Seitwärtsrenditen im mittleren zweistelligen Prozentbereich spricht aber vieles dafür, dass Anleger mit einer solchen Strategie nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis gut abschneiden können.
Auf meinem Desktop der Investment- und Analyseplattform Guidants stelle ich die Vorlage für die Anlage- und Hebelproduktsuche bereit, die für die Suche nach Discountzertifikaten mit hoher Seitwärtsrendite benutzt wurde.
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