Geldpolitische Lockerung: Türkische Notenbank beugt sich Erdogans Druck
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Ankara (BoerseGo.de) - Die Zentralbank der Türkei (CBRT) hat am Dienstag ihren Leitzins überraschend um 50 Basispunkte auf 7,75 Prozent gesenkt, während der Zinskorridor unverändert in der Spanne 7,5 –11,25 Prozent belassen wurde. Der Stellungnahme zufolge haben zuträgliche Inflationsentwicklungen diese Senkung ermöglicht. Die Inflation liegt aber nach wie vor deutlich über dem Zielband. Die Währungshüter kündigten deshalb an, die Geldpolitik straff zu halten, bis sich der Ausblick für die zu hohe Inflation bessere. Die CBRT hatte in den letzten Jahren ihr Inflationsziel wiederholt verfehlt. Trotz der Ankündigung, die Zinsen straff zu halten, dürften wohl weitere Zinssenkungen folgen, da die Gesamtinflation aufgrund der niedrigeren Energiepreise wahrscheinlich weiter sinkt und der politische Druck zuletzt zugenommen hat.
Nur wenige Tage vor der Zentralbanksitzung hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine rasche Zinssenkung zur Ankurbelung der Konjunktur gefordert. „Unsere Zentralbank bewegt sich nicht, während alle Welt die Zinsen senkt“, kritisierte er am vergangenen Freitag in einer Rede in Ankara. Dies könne so nicht weitergehen. „Wenn nötig werde ich sie kommen lassen und das zur Sprache bringen“, so Erdogan. Die Investitionen würden nicht das von der Regierung gewünschte Niveau erreichen, sollten die Zinsen weiter hoch bleiben.
Die Zentralbank hatte sich Anfang vergangenen Jahres mit einer kräftigen geldpolitischen Straffung von 4,5 auf 10 Prozent gegen den Kursverfall der heimischen Währung Lira gestemmt. Später reduzierten die Währungshüter den Schlüsselzins in mehreren Schritten. Erdogan hatte bereits in seiner Zeit als Ministerpräsident immer wieder auf Zinssenkungen gedrängt. Im vergangenen Monat hatte die Zentralbank den Schlüsselzins beibehalten. Die türkische Wirtschaft war im dritten Quartal 2014 mit einem Plus von 1,7 Prozent deutlich langsamer gewachsen als erwartet.
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