Geldpolitik im Euroraum dürfte expansiv bleiben
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Mario Draghi unterstrich wie erwartet in seiner letzten Sitzung als EZB-Präsident, wie notwendig eine expansive Geldpolitik ist. Dies hatte er schon im September entsprechend offengelegt. Nur so könne die Inflation dem 2 Prozent-Ziel näher kommen. Draghi setzt sich auch weiterhin dafür ein, dass die Fiskalpolitik eine aktivere Rolle bei der Wachstumsförderung spielt. Eine Aussage, die so auch auf der Herbsttagung des IWF/Weltbank-Treffens bei politischen Entscheidungsträgern gemacht wurde. Auch dort war der Eindruck, die Geldpolitik sei immer weniger ausreichend, um Wachstumsherausforderungen wie dem Handelsprotektionismus zu begegnen.
In der vergangenen Woche haben wir eine tendenzielle Abschwächung zweier großer Unsicherheitsfaktoren – dem Brexit und der Handelsbeziehungen zwischen den USA und China – gesehen. Wir erwarten kurzfristig keine weiteren Zinssenkungen der EZB. Dennoch sind wir überzeugt, dass die Geldpolitik im Euroraum über einen längeren Zeitraum hinweg expansiv bleiben wird. Der Wirtschaftsraum sieht sich mit regionalen und internationalen makroökonomischen Risiken konfrontiert, wie einer negativen demografischen Entwicklung und einer zurückgehenden Nachfrage aus dem Ausland. Das war mit ein Grund für die Schwäche der deutschen Industrie. Daher sind wir der Meinung, dass sich die jüngste Underperformance der europäischen Kurse wohl begrenzt sein wird.
Autor: Andrew Wilson, CEO für EMEA und Global Head of Fixed Income bei Goldman Sachs Asset Management
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