Fundamentale Nachricht
09:07 Uhr, 29.12.2014

Geldpolitik der großen Zentralbanken driftet auseinander

Disinflation, eine auseinanderdriftende Geldpolitik und Unterschiede zwischen den Schwellenländern prägen nach Meinung von Anna Stupnytska, Volkswirtin bei Fidelity Worldwide Investment, das Makro-Umfeld.

Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) - Die Auswirkungen des disinflationären Schocks - ausgelöst durch den Rückgang der Rohstoffpreise in diesem Jahr - dürften 2015 dem globalen Wirtschaftswachstum zugutekommen. Eine niedrigere Inflation wird den Konsum weltweit ankurbeln. Zudem wird sie den Zentralbanken ermöglichen, ihre lockere Geldpolitik fortzusetzen, wie Anna Stupnytska, Volkswirtin bei Fidelity Worldwide Investment, im aktuellen Fidelity Jahresausblick 2015 schreibt.

Allerdings werde immer deutlicher, dass die Geldpolitik der großen Zentralbanken auseinanderdrifte. Während die Bank of Japan und die Europäische Zentralbank im Lockerungsmodus verharrten, rücke die Fed einer Normalisierung ihrer Zinspolitik näher. Das dürfte den US-Dollar weiter aufwerten und zu einem leichten Anziehen der Finanzierungsbedingungen in den USA beitragen. Für eine gewisse Zeit sollte das den Druck von den amerikanischen Währungshütern nehmen, die Zinsen zu erhöhen, heißt es weiter.

Ein weiteres Thema, das das makroökonomische Umfeld prägen werde, seien die wachsenden Unterschiede zwischen den Schwellenländern. Die Erholung in den Emerging Markets laufe schleppend und uneinheitlich. Das Wachstum werde nicht zuletzt davon beeinflusst, wie hoch die Abhängigkeit von den USA und China oder auch von den Rohstoffmärkten sei und welche Fortschritte die Schwellenländer bei strukturellen Reformen machten. „Ganz allgemein dürfte die Wirtschaft in jenen Märkten stärker wachsen, die enge Wirtschaftsbeziehungen zu den USA statt zu China unterhalten, da die US-Wirtschaft ihren soliden Wachstumskurs fortsetzt. Länder wie Mexiko und Korea, die enge Handelsbeziehungen mit den USA pflegen, sind demnach besser positioniert als Brasilien und Indonesien, denen das schwächere Wachstum in China stärker zu schaffen macht", so Stupnytska.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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