Geheimnisverrat an Intel? TSMC reicht Klage ein!
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Das taiwanische Gericht für geistiges Eigentum und Handelsrecht prüft jetzt, ob Lo gegen seinen Arbeitsvertrag, sein Wettbewerbsverbot und das taiwanische Betriebsgeheimnisgesetz verstoßen hat.
Die Fakten: Lo arbeitete 21 Jahre bei TSMC, seit 2004 als Vice President, ab 2014 als Senior Vice President für fortgeschrittene Prozesstechnologien. Im März 2024 wurde er in die Abteilung für Unternehmensstrategie versetzt, wo er Vorstand und CEO berät, aber nicht mehr direkt für Forschung und Entwicklung zuständig war. Am 27. Juli 2025 ging Lo in Rente. Ende Oktober 2025 tauchte er als Executive Vice President bei Intel auf.
Das Problem: TSMC wirft Lo vor, auch nach seiner Versetzung 2024 weiter Informationen über geheime Technologien gesammelt zu haben. Er habe regelmäßig Meetings mit Ingenieuren aus der Forschungsabteilung einberufen, die nicht mehr ihm unterstellt waren, und sich über Technologien informiert, die erst in Zukunft entwickelt werden sollten. Beim Ausstiegsgespräch am 22. Juli 2025 mit General Counsel Sylvia Fang sagte Lo, er wolle zu einer akademischen Institution wechseln. Von Intel erwähnte er kein Wort.
Welche Geheimnisse? Es geht um TSMCs fortschrittlichste Prozesstechnologien: 2nm, A16 und A14. Diese Nodes sind entscheidend für die nächste Generation von Hochleistungschips und KI Anwendungen. Taiwanische Medien berichten, Lo habe bei seinem Abgang dutzende Kisten mit Notizen und Dokumenten mitgenommen. Er war bekannt dafür, bei sensiblen Meetings detaillierte handschriftliche Notizen zu machen.
Die rechtliche Dimension: TSMC stützt sich auf 3 Säulen: Arbeitsvertrag, Wettbewerbsverbot und Geheimhaltungsvereinbarung sowie das taiwanische Betriebsgeheimnisgesetz. Parallel läuft eine Strafuntersuchung durch die taiwanische Staatsanwaltschaft. Das Wirtschaftsministerium prüft, ob der Fall auch gegen das Nationale Sicherheitsgesetz verstößt, weil es um strategisch wichtige Halbleitertechnologien geht.
Intels Reaktion: Intel CEO Lip-Bu Tan bezeichnete die Vorwürfe als Gerüchte und Spekulationen. Intel respektiere geistiges Eigentum. Details zu internen Überprüfungen oder Einstellungsverfahren nannte er nicht. Lo selbst hat sich bisher nicht öffentlich geäußert.
Die Brisanz: TSMC ist der weltweit führende Auftragsfertiger für Chips, Kunden sind Nvidia, Apple, AMD und Qualcomm. Intel kämpft und versucht, seine Fertigungskapazitäten wieder wettbewerbsfähig zu machen. Nvidia investiert gerade 5 Milliarden Dollar in Intel, auch weil US-Präsident Trump Halbleiterfertigung zurück in die USA holen will. Los Wechsel von TSMC zu Intel ist nicht irgendein Jobwechsel, sondern eine direkte Bedrohung für TSMCs technologischen Vorsprung. Die Klage könnte Präzedenzfall werden für die Frage, wie frei Top Ingenieure zwischen Konkurrenten wechseln können, wenn Staaten Halbleitertechnologien als nationale Sicherheitsfrage behandeln.
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