Kommentar
11:44 Uhr, 24.06.2010

GEA Group – freie Fahrt voraus

Der im MDAX gelistete Spezialmaschinenbauer GEA Group machte in den vergangenen Tagen wieder mit positiven Meldungen auf sich aufmerksam. So berichtete kürzlich „Chemietechnik.de" über einen Großauftrag des EPC Vertragspartners Metka für einen luftgekühlten Kondensator des neuen 775 MW Gas- und Dampfkraftwerks in der türkischen Provinz Denizli südöstlich von Izmir. Laut Jörg Jeliniewski, Präsident des Segments GEA Heat Exchangers, sei das geplante Trockenkühl- und Kondensationssystem die gebotene Lösung für das in einer sehr wasserarmen Region gelegene Projekt.

Darüber hinaus erwirkte der Konzern bei zwei wichtigen Krediten eine Verlängerung sowie eine Erhöhung des Volumens, wobei nach eigenen Angaben eine im März 2011 fällige syndizierte Kreditlinie in Form eines Club Deals vorzeitig verlängert worden sei. Kurz zuvor konnte GEA ein bestehendes Schuldscheindarlehen mit einer Laufzeit bis August 2011 durch zwei zusätzliche Investoren um 20 Millionen Euro auf 220 Millionen Euro aufstocken und einen Teilbetrag von 128 Millionen Euro von 2011 bis 2013 verlängern, was zusammen genommen nach Aussage von Finanzvorstand Helmut Schmale „einen weiteren Erfolg zur Sicherung der Finanzierungsbasis" darstellt. "Mit diesen Maßnahmen haben wir uns ein hohes Maß an finanzieller Flexibilität geschaffen und Refinanzierungsrisiken aus den 2011er-Fälligkeiten vermieden". Zudem „unterstreiche das hohe Interesse der Banken und Investoren die starke Stellung der GEA auf dem Kapitalmarkt", so Schmale weiter.

Von dem „Refinanzierungs-Coup" zeigte sich auf Analystenseite auch Carsten Kunold von Merck Finck angetan und beließ seine Einstufung für die Aktie der GEA Group weiterhin auf „Buy", ebenso wie seine Kollegen Holger Schmidt von Equinet und Sven Weier von der UBS im Vorfeld des jährlichen Kapitalmarkttages. Beide erwarten von der Veranstaltung Äußerungen zu der operativen Geschäftsentwicklung des Unternehmens, sowie zu der Neuausrichtung bzw. zum Sparprogramm in der Wärmetauscher-Sparte. Nach Ansicht von Schmidt seien die hier bereits erzielten Kostensenkungen noch nicht vollständig im Aktienkurs eskomptiert. Seine Zielmarke deshalb: 21 Euro, wohingegen man sich bei der UBS auf 19,50 Euro beschränkt. Den geäußerten Optimismus teilt man bei Morgan Stanley dagegen nicht, was sich unschwer an deren Einschätzung „Underweight" feststellen lässt. Analyst Guillermo Peigneux erscheinen die durchschnittlichen Wachstumsannahmen vieler Experten für den Maschinenbau in seiner Branchenstudie zu optimistisch, obwohl auch er seine Zielmarke für GEA von 12,50 auf 14,50 Euro anhebt.

Auch von den Charttechnikern des GodmodeTrader kommt nach der kurzfristigen Ausbruchsbewegung aus dem Doppeltief derzeit grünes Licht für die Aktie mit einem Kursziel von ca. 19,85 Euro. Darüber hinaus zeigt sich auch aus übergeordneter Sicht ein intakter Aufwärtstrend, dessen zentrale Unterstützung im Bereich von 15,17 Euro gesehen wird.

Vor diesem relativ positiven Hintergrund könnten Anleger, die noch immer mit einer gewissen Skepsis ausgestattet sind, zu einer vor kurzem von Macquarie Oppenheim emittierten CLASSIC-Aktienanleihe auf das MDAX-Unternehmen tendieren. Der Sicherheitsabstand zu dem bei 16,20 Euro festgelegten Basispreis des nur acht Monate laufenden Papiers beträgt momentan bereits 7,72 Prozent. Sollte diese Marke am Ende nicht unterschritten werden, erfolgt die Tilgung zum Nennwert des Produkts. Andernfalls kommt es zur Aktienandienung. Darüber hinaus wird in jedem Fall bei Fälligkeit ein Kupon von acht Prozent p.a ausgezahlt, der auf dem aktuellen Niveau einer maximalen Rendite von 6,25 bzw. 9,37 Prozent entsprechen würde.

8,00 % p.a. GEA Group CLASSIC-Aktienanleihe

Emittent/WKN:

Sal. Oppenheim / SL1K6X

Laufzeit:

25.02.2011

Preis: (23.06.2010)

Geld / Brief: 98,97 % / 99,17 %

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Wir würden uns freuen, wenn auch Sie sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage auf unseren beiden Internet-Portalen http://www.godmode-trader.de/Zertifikate bzw. http://www.boerse-go.de/ beteiligen würden.

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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