Nachricht
10:17 Uhr, 27.03.2006

Gazprom will Beteiligungen an E.ON-Vertriebstöchtern

Erwähnte Instrumente

  • E.ON SE
    ISIN: DE000ENAG999Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
    VerkaufenKaufen
  • Gazprom PJSC
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Der russische Gasmonopolist Gazprom will mehr Einfluss in Westeuropa haben. Einem Zeitungsbericht zufolge soll der Düsseldorfer Energiekonzern E.ON dem russischen Gaserzeuger Gazprom lukrative Beteiligungen an wichtigen westlichen Vertriebstöchtern abtreten. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) sind die Russen mit einem früheren Angebot von E.ON, das Gazprom Anteile an osteuropäischen Vertriebsgesellschaften einräumt, nicht mehr zufrieden.

E.ON bekam im vergangenen Jahr von Gazprom die Zusage für eine 24,5-prozentige Beteiligung an dem sibirischen Gasfeld Juschno-Russkoje. Das Feld im autonomen Bezirk Jamalo-Nenezk verfüge über Vorräte von mindestens 700 Milliarden Kubikmeter. Damit könnte der gesamte Gasbedarf in Deutschland für zehn Jahre gedeckt werden, hieß es.

Als Preis dafür war damals eine Beteiligung von Gazprom an wichtigen Vertriebstöchtern von E.ON vorgesehen, so die SZ weiter. Genaueres sei nicht vereinbart worden.

Gazprom hätte dem Vernehmen nach gern eine Beteiligung an der E.ON-Tochter Ruhrgas, dem wichtigsten europäischen Gasanbieter. Das aber wolle E.ON-Vorstandschef Wulf Bernotat verhindern.

Die Beteiligung an dem Gasfeld ist nach Angaben von Experten etwa eine Milliarde Euro wert. E.ON bot den Russen laut SZ dafür den Vertriebsbereich der führenden ungarischen Gasgesellschaft MOL sowie einen unterirdischen Erdgasspeicher in Ungarn an. Doch als das Angebot durchsickerte, sorgte es für Unruhe und Verärgerung bei der ungarischen Regierung sowie bei MOL. Sie befürchten, wie zu Sowjetzeiten, wieder unter die Fuchtel des russischen Gasmonopolisten zu geraten.

E.ON ist nach Informationen der SZ bereit, das Angebot zu erweitern. Auch Töchter in Bulgarien, Tschechien, Polen und Slowenien könnten in den Handel einbezogen werden, hieß es. Um aber auch in diesen Ländern Vorbehalten gegen den russischen Ex-Monopolisten zu begegnen, erklärt der deutsche Konzern, er wolle in jedem Fall nur Minderheitsbeteiligungen abgeben.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten