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13:00 Uhr, 09.10.2015

Dovishes Fed-Protokoll lässt DAX-Rallye anhalten

Eine eher dovishes Fed-Protokoll hält die Anleger weiter in Kauflaune. Die Fed-Mitglieder sorgen sich nach wie vor über die niedrige Inflation.

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DAX

Der DAX ist heute nachhaltig über die Marke von 10.000 Punkten gestiegen. Gestützt werden die Notierungen an den internationalen Börsen von der Aussicht auf anhaltend billiges Notenbankgeld in den USA. Der DAX gewinnt aktuell 1,20 Prozent auf 10.112 Punkte.

Thema des Tages

Die Investoren rätseln nach wie vor darüber, wann die Fed die Zinswende in den USA einläuten wird. Das am Donnerstagabend veröffentlichte Protokoll der Notenbanksitzung Mitte September brachte keine Klarheit. Die sogenannten Minutes enthielten keinen Hinweis auf den Zeitpunkt der ersten Zinserhöhung seit der Finanzkrise. Allerdings geht aus dem Protokoll hervor, dass viele Fed-Mitglieder noch in diesem Jahr mit einer Zinserhöhung rechnen. Besorgt zeigten sich die Währungshüter allerdings mit Blick auf die konjunkturelle Abkühlung in China. Die Fed-Mitglieder befürchten, dass die schwächelnde Weltkonjunktur weiteren Druck auf die Inflationsrate ausüben könnte, die sich seit Jahresbeginn nahe der Nullmarke bewegt. Deswegen sei der Leitzins im September beibehalten worden. Dennoch rechnen die meisten Volkswirte noch mit einer Zinserhöhung in diesem Jahr. Rund 64 Prozent der Ökonomen setzten in einer Umfrage des Wall Street Journal darauf, dass die Fed bei ihrer Sitzung am 15. und 16. Dezember einen solchen Zinsschritt beschließen wird. Vor zwei Monaten waren allerdings noch 82 Prozent davon überzeugt.

Aktien im Blick

Der Autozulieferer Schaeffler feiert heute ein erfolgreiches Börsendebüt. Der Kurs der Aktien liegt aktuell mit 13,65 Euro deutlich über dem Ausgabepreis von 12,50 Euro. Die Preisspanne für die insgesamt 75 Millionen Vorzugsaktien hatte 12 bis 14 Euro betragen.

Die Versorger können ihre kräftige Erholung auch am Freitag fortsetzen. E.ON (+3,77%) und RWE (+6,17%) führen derzeit die Gewinnerliste im DAX an. Seit ihren Tiefständen vor wenigen Wochen haben sich beide Titel bereits wieder um rund ein Drittel verteuert.

Währungen

Nach dem dovischen Sitzungsprotokoll des letzten US-Notenbanktreffens fällt der US-Dollar zum Wochenschluss auf breiterer Basis zurück, wobei die Verluste gegenüber Rohstoff- und Emerging-Markets-Währungen am ausgeprägtesten sind. EUR/USD notierte bislang bei 1,1361 im Hoch, während GBP/USD nach schwachen Handelsbilanzdaten und einer enttäuschende Bauproduktion nur ein kleines Plus bis 1,5383 im Hoch herausschlagen kann.

Unterstützt von den Inflationsdaten für September setzt die norwegische Krone ihren Aufwärtstrend der vergangenen Tage fort. EUR/NOK verliert aktuell 0,26 Prozent auf 9,1563.

Rohstoffe

Die Ölpreise setzten ihre Erholungsrallye fort. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostet derzeit 53,95 US-Dollar (+1,70%). Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI kletterte bislang um 2,83 Prozent auf 50,83 US-Dollar. Seit Wochenbeginn haben die Ölpreise damit bereits um mehr als zehn Prozent zugelegt. Händler verweisen auf Hinweise auf eine bald sinkende Ölproduktion und Äußerungen von der Opec, die Hoffnungen auf eine höhere Ölnachfrage aufkommen ließen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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